Neuer RMM- und PSA-Anbieter in DACH

Atera dängt auf den deutschen Markt

3. März 2021, 14:15 Uhr | Martin Fryba
Rund 100 MSPs in DACH setzen die cloudbasierte PSA-/RMM-Plattform von Atera bereits ein. Es sollen schnell mehr werden
© Atera

Noch bietet der Markt für RMM- und PSA-Anbieter reichlich Potential, auch wegen der Unzufriedenheit vieler MSPs. Das will sich Atera zunutze machen. IT-Management-Software aus Israel macht aus Systemhäusern Managed Service Provider.

Noch haben sie sich in Israel bei Atera nicht entschieden, wer als Deutschland-Chef die Geschäfte des jungen RMM- und PSA-Anbieters ausbauen soll. Gründer Gil Pekelman castet noch Bewerber, sein DACH-Manager Jan Van Der Marel steht jedenfalls schon im festen Kontakt mit rund 100 meist kleineren MSPs in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit der cloudbasierten Atera-Lösung für Remote Monitoring & Management (RMM) Und Professional Service Automation (PSA) bereits die Clients und Infrastrukturen ihrer Kunden per Remote überwachen. So wie Martin Nigg von Intraservice in Reutte.

Nach zwei erfolglosen »Systemehen« mit zwei großen Plattform-Anbietern, die auch nach Wochen noch immer nicht rund liefen und schließlich wieder zur Scheidung führten, zeigt sich Nigg sehr zufrieden mit Atera. »Auch das Kostenmodell verschafft uns immense Freiräume«, lobt er den »Traum aller MSPs und IT-Profis«, wie das Unternehmen aus Israel auf seiner deutschen Webseite vollmundig wirbt.

Wechselwillige MSPs
Nach einer Phase der ersten technischen Erfahrung mit MSP-Modellen, die Systemhäuser entweder mit eigens für Fernwartung gestrickten »Systemen« oder mit Plattformen etablierter Softwarehersteller wie Solarwinds, Autotask/Datto oder Kaseya gemacht hatten, wechseln viele zu anderen, auffallend kleineren Herstellern. Ihr beschränkter Funktionsumfang, ihre intuitiven Dashboards, einfache Integrationen von Dritt-Systemen über APIs und schlanken Automatisierungsmöglichkeiten passen besser zu den Bedürfnissen gerade kleinerer MSPs. Dafür nehmen die Anwende in Kauf, dass Anbieter wie Atera oder auch NinjaRMM erst noch Ressourcen für die Betreuung und Weiterbildung ihrer MSP-Kunden aufbauen, die Vernetzung ihrer Communities zwecks Wissenstransfer noch am Anfang steht.


Atera hat den deutschsprachigen Markt zuvor freilich sondiert, nun sehen sie sich in einer »hervorragenden Position, um den entscheidenden nächsten strategischen Schritt zu gehen«. Das sieht ein eigenes Team vor, dem Ressourcen bereits gestellt werden, um hierzulande neue MSPs zu gewinnen. Support, Webinare, eine Wissensdatenbank und deutsche Webseite stehen. In Großbritannien haben sie so bereits Interesse und Kunden geweckt. Nach diesem Muster soll auch DACH erschlossen werden. Mit einer Finanzspritze in Höhe von 25 Millionen Dollar, die das Unternehmen vor einer Woche bekanntgab, will Atera nun massiv in Wachstum investieren. Weltweit nutzen schon 6.000 Unternehmen die Plattform – viele davon sind Managed Service Provider (MSP).

»Ohne versteckte Kosten«
Dass MSPs sich mit Festpreisen recht erfolgreich als externer IT-Arm ihrer Kunden positionieren, wissen sie bei Atera sehr genau. Und genauso haben sie wiederum ihr Preismodell aufgestellt: Nach Anzahl der Techniker, unbegrenzte Client-Überwachung, »ohne versteckte Kosten«, sagt CEO Pekelman. »Unsere Kunden wissen genau, was sie bekommen und wie viel ihnen in Rechnung gestellt wird«.

Mehr als 5.000 weltweite Kunden, bzw. Partner, ist wohl so eine Richtgröße, ab der junge RMM-/PSA-Hersteller aus dem Schatten ihres Kontinents treten und beginnen, international zu expandieren. NinjaRMM aus dem Silicon Valley nennt diese Zahl an Kunden, genauso wie Atera aus dem Silicon Wadi rund um Tel Aviv. Weitere Niederlassungen gibt es in New York und in Eindhoven/Niederlande.  Dort also, wo MSPs schon deutlich weiter sind als hierzulande.

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