Atos präsentiert Portfolio für Dekarbonisierung

Gegen den Klimawandel 

9. Juni 2021, 7:00 Uhr |
© Wolfgang Traub

Immer mehr Unternehmen entwickeln Strategien, um ihre Treibhausgas-Emissionen zu minimieren – sei es aus Sorge um Regulierung, zur Vermeidung hoher Preise für fossile Energieträger oder zur Markenpflege und leichteren Talentsuche angesichts einer zunehmend umweltbewussten Öffentlichkeit. Vor diesem Hintergrund hat der französische Service-Provider Atos unter dem Namen „A to Zero“ ein Portfolio von Dekarbonisierungslösungen vorgestellt. Damit will der Konzern Anwenderunternehmen weltweit dabei unterstützen, ihren Umstieg auf klimaneutrales Wirtschaften („Net Zero Transformation“) zu beschleunigen. Neun Kompetenzzentren in Europa, Nordamerika und Asien sollen Know-how und Services beisteuern, darunter auch eines in München.

Das „A to Zero“-Portfolio, so Atos, erleichtere die Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien, also das Bemühen, die Treibhausgasbilanz eines Unternehmens zu verbessern und möglichst auf null zu bringen. Hier unterstütze man Unternehmen bei der Einführung von Emissionsberechnungen, Digital Decarbonization Assessments (DDA), Maßnahmen zur Senkung von CO2-Emissionen sowie innovative Branchenlösungen wie Digital Twins, Decarbonization Level Agreements (DLAs) oder Rechenzentren mit geringer CO2-Emission. Ein freiwilliger Ausgleich (Offsetting) diene ergänzend dazu, Emissionen zu kompensieren und CO2 zu neutralisieren. Das Portfolio basiert laut den Franzosen auf zwei neuen integrierten Datenplattformen.

Für die Umsetzung zuständig ist Atos’ „Net Zero Transformation Center of Excellence“, das über neun Standorte verteilt sein wird: fünf in Europa (Paris, Lyon, Barcelona, London und München), zwei in Nordamerika (New York und Montréal) und bis Jahresende zwei weitere in Asien (Chennai und Singapur). Diese Struktur soll es Unternehmen erlauben, die Kompetenz von mehr als 200 Atos-Fachkräften weltweit zu nutzen. Angesichts zunehmender Verbreitung von Dekarbonisierungsstrategien will der Konzern diese Truppe bis Ende 2022 auf 500 Fachkräfte aufstocken.

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„Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein neues Unternehmen seine Netto-Null-Ambitionen ankündigt, was beweist, dass das globale Streben nach einer klimaneutralen Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat“, sagt Atos-CEO Elie Girard.
„Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein neues Unternehmen seine Netto-Null-Ambitionen ankündigt, was beweist, dass das globale Streben nach einer klimaneutralen Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat“, sagt Atos-CEO Elie Girard.
© Atos

„Es vergeht kein Tag, an dem nicht ein neues Unternehmen seine Netto-Null-Ambitionen ankündigt, was beweist, dass das globale Streben nach einer klimaneutralen Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat“, sagt Atos-CEO Elie Girard. Sein Konzern gehöre zu den Pionieren bei der Bekämpfung des Klimawandels, so Girard, man setze mit den hauseigenen Ambition die höchsten Dekarbonisierungsstandards der Branche. Erst im Februar hatten die Franzosen ihre Zielmarke für das Erreichen konzernweiter Klimaneutralität von 2035 auf 2028 vorgezogen (LANline berichtete).

Das neue ‚A to Zero‘-Angebot profitiert laut Girard von Atos’ starkem Engagement und jahrzehntelanger Arbeit an der Reduzierung der eigenen Treibhausgasemissionen sowie von der Entwicklung innovativer, klimaschonender Lösungen. Das Portfolio setzt sich aus Angeboten in drei Kategorien zusammen: Den ersten Bestandteil bilden Beratungsdienstleistungen für einen ganzheitlichen Ansatz beim Aufbau von Dekarbonisierungsstrategien unter Berücksichtigung der branchen- und unternehmensspezifischen Herausforderungen. Dazu zählen unter anderem Services, um Kohlenstoffemissionen mit anerkannten Methoden zu messen, den CO2-Fußabdruck zu ermitteln (Digital Decarbonization Assessments) sowie wissenschaftsbasiert Strategien und Zielsetzungen zu bestimmen.

Das neue „A to Zero“-Portfolio soll Unternehmen die Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien erleichtern.
Das neue „A to Zero“-Portfolio soll Unternehmen die Umsetzung von Dekarbonisierungsstrategien erleichtern.
© Atos

Die zweite Komponente ist ein „Digital Green Advisory“ und umfasst Plattformen, die es erlauben sollen, Emissionen und deren Auswirkungen zu mindern: Energieeffizienzmaßnahmen, die Einführung erneuerbare Energien, Aktionspläne zur Emissionsreduktion und Lösungen für die Bepreisung von Kohlenstoffemissionen ebenso wie nachhaltige digitale Lösungen, darunter Cloud-Services, Digital Workspaces, Smart Buildings, Digital Twins etc. Hierbei könne ein Unternehmen Atos’ Digital Decarbonization Platform nutzen, um Emissionen automatisiert zu erfassen, zu berechnen, in Berichte zu fassen, zu analysieren und zu visualisieren – und zwar über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Die Plattform biete damit Einblicke für datengestützte Geschäftsentscheidungen und verbessere die Vorhersagbarkeit. Ein „Carbon Dashboard“ soll dabei die relevanten Daten in einer Überblicksansicht bündeln.

Als dritten Baustein nennt Atos „naturbasierte Lösungen“. Gemeint ist: Wissenschaftlich fundiert will man die Auswahl der besten Projekte für den Emissionsausgleich (das sogenannte „Carbon Offsetting“) weltweit ermöglichen, etwa durch Investitionen in Windenergie oder Wiederaufforstung. Hinzu gesellen sich Services für das Risiko-Management sowie die strategische Kommunikation des Engagements und der Ergebnisse. Unter dem Namen „Going4Zero“ biete man einen digitalen One-Stop-Shop für automatisierte und personalisierte Online-Dienste, um die CO2-Emissionen zu messen, der Verlauf der Emissionssenkung zu verfolgen und Kompensationsmaßnahmen auszuwählen und zu verwalten. Zudem will der Konzern Organisationen dabei unterstützen, eigene Projekte für den Emissionsausgleich zu entwickeln, damit sie bei ihrer Dekarbonisierung Gas geben können... oh sorry, falsche Metapher: damit sie bei ihrer Dekarbonisierung Rückenwind haben.

 


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