Erstes Geschäftsquartal von Bechtle

Beachtlicher Wert der Marke Bechtle

11. Mai 2021, 11:41 Uhr | Martin Fryba
Die grüne Bechtle-Raute, die CEO Thomas Olemotz zeigt, sie ist stolze 1,6 Milliarden Dollar wert
© ICT CHANNEL/Fryba

Lieferknappheit und Preiserhöhungen bei Hardware haben Bechtle bislang kaum beeinträchtigt. Mit AWS will der Systemhausriese beim Mittelstand und öffentlichen Auftraggebern punkten. Die Marke Bechtle hat nun für CEO Thomas Olemotz unerwartet ein Preisschild bekommen.

Es ist für Bechtle-CEO Thomas Olemotz nunmehr zur Routine geworden, Meldungen wie diese zu verkünden: »Wir haben im ersten Quartal 2021 neue Höchstwerte in allen wesentlichen Kennzahlen erreicht«. Die Jahresprognose erhöht der Chef dennoch nicht. Zu groß seien die »Unsicherheiten in der gesamten IT-Branche« und so auch bei Bechtle. In erster Linie hebt er dabei auf die Lieferschwierigkeiten der IT-Hersteller ab, die, so sagt er, manchen Analysten bis zum Jahresende und darüber hinaus prognostizieren. Das sei ein »gewisses Risiko«, gleichwohl blickt Olemotz »optimistisch auf den weiteren Geschäftsverlauf«, wie er in einer Telefonkonferenz am Dienstag sagt.

Man habe zum einen die Lagerbestände erhöht, zum anderen mit Distributoren Vereinbarungen geschlossen, um höchstmöglich lieferfähig zu bleiben. Jüngste Maßnahmen wie die von HP, an der Preiseschraube kräftig nach oben gedreht zu haben, seien noch zu frisch, um Auswirkungen auf das Bestellverhalten der Bechtle-Klientel einschätzen zu können. Olemotz schätzt, dass  Preissteigerungen, wie sie nun einmal aus hoher Nachfrage bei begrenztem Angebot unausweichlich sind, nur eine geringe Auswirkung auf das Investitionsverhalten und somit auf das Geschäft von Bechtle haben.

Das Wachstum wird ohnehin von Cloud Computing getrieben. Hier hat Bechtle die bereits 2018 geschlossene Partnerschaft mit AWS nun vertieft. Zwei Bechtle-Competence Center, »mit einer deutlich zweistelligen Mitarbeiterzahl«, sollen Kunden aus dem Mittelstand und der öffentlichen Hand mit IaaS-Projekten aus der Amazon-Cloud unterstützen. Zu Diskussion um Datensouveränität innerhalb einer europäischen Cloudinfrastruktur, wie sie den Initiatoren der Plattform Gaia-X vorschwebt, kann und will der Bechtle-Chef nur allgemein anmerken: »Bechtle realisiert solche Cloudlösungen, wie sie zu den Kundenanforderungen passen«.

Für AWS ist Bechtle ein wichtiges Zugpferd. AWS-Chef Andy Jassy wird am 18. Mai zu Bechtles Competence Days 2021 virtuell zugeschaltet. Auch Ionos CEO Achim Weiß, so zusagen als deutsche IaaS-Alternative, wird bei diesem Online-Event am ersten Tag auftreten.

Umsatz- und Ergebnis steigen
Den Umsatz im ersten Quartal 2021 steigerte Bechtle um 11,4 Prozent aus 1,51 Milliarden Euro, das Vorsteuerergebnis kletterte sogar um fast ein Fünftel auf 61 Millionen Euro. Deutlich zugelegt haben die Schwaben im Segment IT-Systemhaus/Managed Services: Der Umsatz verbesserte sich hier um 13,1 Prozent auf über 971 Millionen Euro.

Den stärksten Zuwachs mit fast 20 Prozent verzeichnete das E-Commercegeschäft in Deutschland. »Hier zeigte sich unter anderem die hohe Nachfrage der öffentlichen Hand, insbesondere auch im Bildungssektor«, so Bechtle. Insgesamt kletterten die Erlöse aus dem B2B-Handel in mehreren europäischen Ländern um 8,5 Prozent auf fast 539 Millionen Euro. Vor allem die Gesellschaften in Frankreich, Belgien und Österreich trieben das Wachstum im Ausland an.

Bechtle vor Rewe und knapp hinter Lufthansa
Eine neue Kennzahl kann Bechtle ab sofort ins Feld führen. Erstmals hat das auf den Wert von Marken spezialisierte Unternehmen Kantar Bechtle in den Kreis der wertvollsten 50 deutschen Marken aufgenommen. Auf Platz 37 taxierten sie die Marke Bechtle auf 1,6 Milliarden US-Dollar – noch vor Rewe und knapp hinter Lufthansa. »Das kam für uns unverhofft, ist aber natürlich positiv und beachtlich für ein B2B-Unternehmen wie Bechtle«, hebt Olemotz dieses Highlight hervor.

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