Gewinnprognose erhöht

Bechtle zeigt sich krisenfester denn je

11. November 2020, 7:59 Uhr | Martin Fryba
Bechtle-CEO Thomas Olemotz über das dritte Quaretal: In einem schwierigen Umfeld äußerst gut behauptet
© ICT CHANNEL

»Mehr als außergewöhnlich für ein so erfolgsverwöhntes Unternehmen wie Bechtle«. Warum Bechtle trotz oder gerade wegen der Corona-Pandemie einen Gewinnsprung meldet, darüber sprach ICT CHANNEL mit CEO Thomas Olemotz.

Nach einem laut Bechtle-CEO Thomas Olemotz »beindruckenden Gewinnsprung« im dritten Geschäftsquartal und einer Erhöhung der Gewinnprognose für das laufende Jahr legt die Bechtle-Aktie am Mittwochvormittag um mehr als zwölf Prozent auf über 168 Euro kräftig zu. Das Systemhaus habe sich »in einem schwierigen Umfeld äußerst gut behauptet«. Das Ergebnis vor Steuern soll nun über zehn Prozent zulegen, die EBT-Marge 2020 soll das Vorjahr übertreffen.

Der Gewinn vor Steuern und Zinsen im dritten Quartal legte um ein Viertel auf 73,3 Millionen Euro zu, dazu trugen beide Sparten – IT-Systemhaus und Managed Services sowie E-Commerce – gleichermaßen bei. Ein EBT-Plus von 25,7 Prozent auf 71,6 Millionen Euro, was einem Margensprung von 4,5 Prozent im Vorjahreszeitraum auf aktuell 5,2 Prozent entspricht, sei »mehr als außergewöhnlich auch für ein so erfolgsverwöhntes Unternehmen wie Bechtle«, stellt der CEO in einer Telefonkonferenz fest.

Olemotz ist »mehr als zufrieden«, auch mit Blick auf das wieder dynamische Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorquartal. Der Umsatz von Juli bis September 2020 stieg um 7,4 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr erwartet Bechtle einen Umsatzanstieg zwischen fünf und zehn Prozent.

Wachstumstreiber im IT-Systemhaus-Geschäft sind vor allem die Bechtle-Gesellschaften in Österreich und der Schweiz, die ihren Umsatz, so Olemotz, »um sage und schreibe 24,3 Prozent steigern konnten. Im Inland betrug das Umsatzwachstum 7,3 Prozent. Sowohl das Projektgeschäft mit Modern-Workplace-Lösungen als auch das Geschäft mit Multi-Cloud-Architekturen habe für profitables Wachstum gesorgt. Zusätzlich positive Geschäftsimpulse kamen aus Angeboten rund um IT-Infrastruktur-Dienstleistungen und Security Services.

Lohnendes Zubehör-Geschäft

Auch der E-Commerce-Handel, der Corona bedingt im zweiten Geschäftsquartal noch Umsatzrückgänge von 6,6 Prozent verbuchen musste, legte im dritten Quartal wieder zu – um 3,1 Prozent auf fast 453 Millionen Euro. Treiber war der inländische IT-Handel mit einem Plus von 23 Prozent, getragen vor allem von Öffentlichen Auftraggebern. Den Gewinnsprung hier erklärt Olemotz mit einem vorteilhaften Produktmix.

Waren am Beginn der Pandemie noch Clients wie Notebooks gefragt, die eine geringe Handelsspanne abwerfen, habe im dritten Quartal die Nachfrage nach Peripherie angezogen. Die Margen im Zubehörgeschäft sind hoch, vor allem bei der noch jungen Bechtle-Eigenmarke Articona. Das Portfolio soll hier additional zu den Produkten von Drittherstellern ausgebaut werden - »in Abgrenzung zum klassischen Angebot der Hersteller«, wie Olemotz auf Nachfrage von ICT CHANNEL erläutert. Bechtle will hier seinen Herstellerpartnern keine Konkurrenz machen.

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