Steffen Informatik übernommen

»Befreiungsschlag« für Bechtle in der Schweiz

27. Juni 2016, 13:32 Uhr | Martin Fryba
Thomas Zimmerli (Finanzen), Hanspeter Oeschger (Consulting), Christian Speck (Delivery) und Markus Oeschger (Sales) haben Steffen Informatik an Bechtle verkauft (v.l.n.r.)

Systemhaus Bechtle überrascht mit einer größeren Akquisition. Mit dem Kauf der Steffen Informatik könnte Bechtle in der Schweiz gleich zwei Probleme auf einmal lösen.

Mit Rebellion gegen auswärtige Zentralgewalten in der Schweiz kennen sich Schwaben bestens aus. Schillers Wilhelm Tell lieferte ihnen schließlich die geschichtliche Vorlage. Rund 200 Jahre später stoßen heutige expansive Unternehmen aus dem Ausland, Bechtle beispielsweise, bei den Eidgenossen gelegentlich auf Widerstand: Es seien schon ganze Abteilungen zur Konkurrenz desertiert, schreibt das gut unterrichtete Portal »Inside-Channels«. Der Kauf der Steffen Information sei nun ein »Befreiungsschlag« für die Neckarsulmer heißt es dort.

Denn mit der Übernahme des Schweizer Systemhauses kommen zu Bechtle Schweiz 120 Mitarbeiter hinzu, die zuletzt einen Umsatz von 35 Millionen Franken erzielten. Vor allem neue Kunden für das Outsourcing- und Managed-Service-Geschäft gewinnt Bechtle hinzu. Öffentliche Auftraggeber und Großkunden, die nur schwer zu knacken sind, wenn man nicht in den Schweizer Business-Netzwerken eng verdrahtet ist. So erklärt sich auch, dass das Führungstrio von Steffen Informatik - Hanspeter Oeschger, Markus Oeschger, Christian Speck und Thomas Zimmerli - sowie alle 120 Mitarbeiter weiter an Bord bleiben und nun dafür zuständig sind, dass beide Häuser unter einem Dach ihre Aktivitäten in den Regionen Basel, Bern, St. Gallen, Zug und Zürich bündeln sollen.

Und mehr noch: Hanspeter Oeschger wird die Leitung der IT-Systemhäuser in Basel, Bern und Zürich übernehmen. Mit dieser Rochade soll wieder Ruhe an den Bechtle-Standorten einkehren. »Die bisherige Zusammenarbeit hat gezeigt, dass sich hier zwei Partner auf Augenhöhe für einen gemeinsamen Weg entschieden haben«, sagt Bechtle-Urgestein Gerhard Marz, der als Bereichsvorstand das »Projekt Schweiz 2020« unter sich hat.


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