Experts on Demand für die Software-Industrie

Beratung buchen nach dem Uber-Prinzip

18. Juli 2019, 11:14 Uhr | Martin Fryba
Michael Nowarra, Gründer Experts on Demand: »Gerade in der Software-Indiustrie besteht ein ungeheurer Mangel an Experten«.
© EOD

Exportschlager deutsche Software, da fällt einem außer SAP vielleicht noch die Software AG ein. Kleinere IT-Schmieden tun sich aber mit der Internationalisierung schwer. Das Beraternetzwerk Experts on Demand (EOD) setzt hier an und entwickelt mit langjährig in der Software-Industrie tätigen Manager Wachstumsstrategien für den Mittelstand.

CRN: Herr Nowarra, an Beratungsunternehmen fehlt es wahrlich nicht. Eine »Uber für den Beratungsmarkt« sein zu wollen, wie die Experts on Demand, ist originell. Was steckt dahinter?

Michael Nowarra: An Beratungsunternehmen fehlt es wahrlich nicht. Aber EOD ist keine Alternative zu anderen Beratungen, sondern zur Festeinstellung von Experten. Wir wissen ja, wie schwierig es ist, einen passenden Kandidaten mit Erfahrungen auf Top-Level zu finden. Das dauert sehr lange, ist sehr teuer, unsicher, manchmal passt eine Führungskraft einfach nicht in das Gehaltsgefüge oder in die Unternehmenskultur. Und manchmal braucht ein Unternehmen einfach nur temporär einen Experten, den wir auswählen und zur Verfügung stellen können. Diese Experten können Freiberufler, Unternehmer oder Angestellte sein. Sie alleine entscheiden, wie viel sie in unsere Community einbringen und für wen sie arbeiten wollen. EOD stellt die Qualität sicher und koordiniert alles Notwendige - One-stop-shopping sozusagen. Wir entwickeln gemeinsam inhaltliche Konzepte, Methoden oder ganze Programme, die wir dann gemeinsam vermarkten und implementieren. Das unterscheidet uns vom Bodyleasing. Und wir glauben, dass man kostbare Ressourcen nicht besitzen, sondern nur den Zugriff auf sie sicherstellen muss. »Nutze das Wissen Anderer, nutze es nur, wann Du es brauchst und bezahle nur, was Du nutzt«, das ist dem Uber-Prinzip nicht unähnlich.

CRN: EOD versteht sich als Business Development-Agentur. Welche Art Dienstleistung erbringen Sie?

Nowarra: Alles Wichtige, was ein Unternehmen heutzutage benötigt, um in Zeiten des Wandels neue Wachstumsimpulse für sich zu erzeugen: Internationalisierung, das Management von Innovation, die Transformation vom »alten« Channel in ein modernes Ecosystem, außergewöhnliche High-Potential-Coaching-Programme, strategische Allianzen im Zusammenhang mit Multiparty Innovation und - ganz wichtig - strategisches Denken und Handeln. Das Format ist letztlich zweitrangig: Ob Projekt, Consulting, Coaching oder Interim-Management, das hängt von der Aufgabe und den Rahmenbedingungen des Kunden ab.

CRN: EOD hat sich auf die Software-Industrie spezialisiert. Wo sehen Sie da Schwächen?

Nowarra: Wir sind zum einen in der Software-Industrie zuhause. Zum anderen besteht gerade dort ein ungeheurer Mangel an Experten. Das hat mehrere Gründe: Der Softwaremarkt wird von Innovationen geradezu dynamisch getrieben, die Zahl der Marktteilnehmer wächst, die Komplexität steigt. Das sind kritische Faktoren, die viele Unternehmen vor allem auch bei ihrer Expansion vor Herausforderungen stellen.

CRN: Ihr Unternehmen tritt international auf, also Beratung eher für Konzerne?


Nowarra:
Ganz im Gegenteil. Unsere internationale Organisation kostet uns nichts. Wir leben und arbeiten ja in Berlin, Paris und Dubai - demnächst auch London und Singapur. Wir müssen also nichts auf unsere Kunden umlegen.

CRN: Müssen denn deutsche IT-Unternehmen, zumal kleinere mittelständische Firmen, international mitspielen?

Nowarra: Müssen muss Niemand. Aber im Ausland liegen enorme Wachstumspotenziale brach. Bisheriges Hindernis: Das WIE! Erfolgreiche Internationalisierung konnten sich nämlich nur Wenige leisten. Auch hier räumen wir mit einem alten Paradigma auf: Wir machen Internationalisierung strategisch oder ganz opportunistisch, schnell, kostengünstig, sicher und skalierbar - vor allem aber auch problemlos revidierbar.

CRN: Sie berufen sich auf Clausewitz. Soll und kann man heute immer noch von preußischen Militärstrategen überhaupt etwas lernen?


Nowarra:
Mehr als jemals zuvor! Das klassische Strategie-Paradigma hat sich überlebt. Für kleinere und mittlere Unternehmen war es sowieso nie wirklich geeignet. Clausewitz bietet eine pragmatische Alternative, die es jedem Unternehmen erlaubt, strategisch zu denken und handeln - nicht zu planen, wohlgemerkt: Jedermann, jederzeit, in jeder Situation. Mehr strategisch geht nicht!

CRN: Welche Referenzen kann EOD vorweisen?

Nowarra: Wir nennen natürlich keine Namen. Aber im Moment bringen wir einen mittleren deutschen Software-Hersteller mit Spitzentechnologie in die Vereinigten Arabischen Emirate - einem der Hotspots für Robotic-Process-Automation, Künstliche Intelligenz und Blockchain-Lösungen.


  1. Beratung buchen nach dem Uber-Prinzip
  2. Erfahrung statt blanker Theorie

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