Trends im Einzelhandel

Bezahlt wird in der Umkleidekabine

26. Januar 2023, 11:50 Uhr | Sabine Narloch
© patcharaporn fuwiroj - 123rf

Das Einkaufsverhalten der Menschen wandelt sich durch digitale Möglichkeiten – darauf müssen Geschäfte digital und vor Ort reagieren. Einige Themen, die im Jahr 2023 für den Einzelhandel relevant sein werden.

Eingekauft wird heutzutage sowohl online als auch stationär – auf beiden Kanälen KundInnen zu binden und neue hinzuzugewinnen, ist aber nach wie vor eine große Herausforderung für Geschäfte. Zudem ist Konkurrenzdruck gegeben, dem sich EinzelhändlerInnen stellen müssen. „Ob immersive Erlebnisse, Livestreaming oder neue Bereitstellungsmethoden – die technologischen Anforderungen für Einzelhändler werden immer komplexer und umfangreicher, während sie weiter um ihr Geschäft konkurrieren“, sagt Gerri Hinkel, Director Solutions and Vertical Marketing bei Aruba, einem Unternehmen der Hewlett Packard Enterprise.

Sowohl Aruba als auch Scandit, ein Anbieter von Smart-Data-Capture-Lösungen, haben einige der Themen zusammengetragen, die 2023 die Einzelhandelsbranche beschäftigen dürften.

Kundenbindung via Omnichannel

Omnichannel identifiziert Scandit als großen Trend im Einzelhandel, da sich KundInnen auch in Ladengeschäften zunehmend digitale Einkaufserlebnisse wünschen. Scandit empfiehlt Händlern daher ihre Verkaufskanäle enger zu verknüpfen – etwa durch moderne Apps für Self-Scanning und Self-Checkout oder Angebote wie Click & Collect. Diese liefern zusätzlich umfangreiche Daten zum Einkaufsverhalten, von der Einkaufsfrequenz bis hin zu regelmäßig erworbenen Produkten. Solche Informationen fehlten laut Scandit oftmals im stationären Handel, was es schwierig machte, Angebote individuell zuzuschneiden. Omnichannel könne HändlerInnen dazu in die Lage vesetzen, mit personalisierten Empfehlungen und Preisnachlässen die Kundenbindung  zu verbessern.

Auf bewussteres Kaufverhalten eingehen

Vor allem die jüngeren Generationen fordern inzwischen nachhaltiges Handeln von Unternehmen ein und verlangen nach mehr Produktinformationen, weist Scandit hin. So wollen heutzutage viele wissen, wo die Produkte, die sie kaufen, herkommen, woraus und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden oder wie groß ihr CO2-Fußabdruck ist. Auch Informationen zu Zusatzstoffen, Allergenen oder Nährwerten sind vielen KundInnen wichtig. HändlerInnen sollten sich darauf einstellen und die gewünschten Informationen leicht zugänglich bereitstellen, beispielsweise in ihren Shopping-Apps.

Neue Formen des Einkaufens

KundInnen probieren heutzutage neue Einkaufsformen aus, gibt Scandit zu bedenken. Im klassischen Online-Handel erfreue sich beispielsweise Same Day Delivery einer wachsenden Beliebtheit, während im lokalen Lebensmittelhandel zahlreiche Dienste die online bestellten Waren teilweise in wenigen Minuten nach Hause liefern. Dazu kommen Läden ohne Kassen, die auf mobiles Self-Scanning oder vollständig autonome Systeme setzen. Dabei erfassen Kameras und Sensortechnik alle Einkäufe und rechnen diese automatisch ab.

Aruba hat gemeinsam mit der Trendagentur Foresight Factory ebenfalls Prognosen für den Einzelhandel erarbeitet. Auch hier wird die Kundenerwartung gesehen, dass Bestellungen und Wünsche immer schneller bearbeitet werden müssen. Damit einhergehen wird, laut den Aruba-Prognosen, ein Anstieg der Automatisierung und der prädiktiven Technologien; das ermögliche es, dass sich Bestände genauer verfolgen und sich Kundenwünsche in Echtzeit erfüllen lassen. Eine Möglichkeit dabei seien intelligente Roboter; in Lagerhäusern und Vertriebszentren eingesetzt, können sie dazu beitragen, dass interne Abläufe effizienter werden.

Digitaler Showroom

Marken wollen laut Aruba die nächste Stufe des „Showrooming“ anstreben und KundInnen einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen, beispielsweise durch Livestreaming aus physischen Geschäften. Von der Bereitstellung solcher Eindrücke solle der Wunsch der VerbraucherInnen nach einem lokalen Bezug bedient werden.

Physische Läden wiederum müssten stärker vernetzt werden und mit Innovationen aufwarten. In diesem Kontext sieht Aruba beispielsweise intelligente Umkleidekabinen. In diesen können sich KundInnen über eine „Bring-Funktion“ Artikel in die Kabine bringen lassen, die Webseite des Geschäfts ansehen oder Artikel direkt in der intelligenten Umkleidekabine bezahlen.

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