Nur ein Viertel der Online-Zeitungsleser würde zahlen

Bezahlte Inhalte: Keine Wende durch das iPad zu erwarten

15. Juni 2010, 11:03 Uhr | Werner Veith
Über die Hälfte (54,6 Prozent) lehnen in einer W3B-Umfrage von Fittkau & Maaß ab, für Online-Inhalte von Zeitungen und Zeitschriften zu bezahlen.

Über bezahlte Inhalte von Zeitungen lässt sich auch weiter kein Geld verdienen. In einer Umfrage von Fittkau & Maaß würde nicht ganz ein Viertel dafür bezahlen. Diese bevorzugen dabei eher ein Abo- als ein Nutzungs-abhängiges Gebührenmodell.

Verlage haben das Problem, die Zahl der Zeitungsleser nimmt beständig ab. Es wird dafür mehr im Internet gelesen. Doch dieses steht vor allem für kostenlose Informationen. Über Werbung im Internet allein läst der Rückgang der Einnahmen im Printbereich nicht auffangen. Wenig Anlass zur Hoffnung auf eine Änderung gibt nun eine W3B-Umfrage von Fittkau & Maaß zu bezahlten Inhalten im Internet unter Online-Zeitungs- und Zeitschriftenlesern. Nicht mal ein Viertel (23,5 Prozent) ist bereit zu bezahlen. Im Gegenteil, eine Mehrheit von 54,6 Prozent lehnt ein Bezahlen kategorisch ab. Allerdings gibt die Befragung auch Hinweise, wie die willigen Leser für Content bezahlen würden.

Die Untersuchung zeigt, dass den Online-Lesern ein Abo-Modell für die Abrechung im Gesamten lieber ist. Nur ein Abo wollen 36,4 Prozent haben. Die meisten (44,6 Prozent) akzeptieren auch ein Pay-per-Use-Modell. Lediglich 19 Prozent wollen nur für die tatsächlichen Klicks auf Artikel bezahlen.

Ein Abo-Modell ist für die Verlage interessanter. Sie können mit regelmäßigen Einnahmen rechnen. Außerdem ist es so leichter, ein breiteres Programm aufzustellen. Schließlich ist die Konkurrenz zwischen den Beitragen nicht so groß wie beim Pay-per-Click.

Auch in Hinsicht auf die neuen Tablet-Geräte wie das iPad macht die Untersuchung nachdenklich. Schließlich will eine Mehrheit generell nicht bezahlen. Es bleibt daher abzuwarten, wie die elektronischen Zeitungen auf den mobilen Geräten ankommen. Eine Wende werden sie wahrscheinlich nicht bringen. Allerdings sollten sie als neuer Vertriebskanal von Inhalten mit einem eigenen Format auch nicht unterschätzt werden.


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