Bis zu 23 Scheiben im parallelen Zugriff

27. September 2007, 8:11 Uhr |

Virtuelle CDs – Bei der Weiterentwicklung von »Virtual CD« beziehungsweise »Virtual CD File Server« zur Version 9 stand zwar die Umstellung auf Microsoft-Vista im Mittelpunkt, aber die aktuelle Version bringt auch sonst viele Neuerungen.

Virtual-CD ist eine Software, die auf Windows-Computern eine Art CD-/DVD-Server erzeugt. Das Produkt verwaltet jedoch keine physischen Medien, sondern erzeugt bis zu 23 virtuelle CD/DVD-Laufwerke oder gar Brenner, die einer gigantischen Anzahl ebenfalls virtueller CDs oder DVDs zur Verfügung stehen. Solche virtuellen Datenträger generiert der Benutzer mit Virtual-CD sehr einfach, indem er eine Original-Silberscheibe in ein physisches Laufwerk einlegt, sie vom Programm analysieren und umwandeln lässt.

Virtual-CD ermöglicht aber auch die Erzeugung virtueller Rohlinge – nun auch im ISO-Format –, auf die sich der User in einem virtuellen Brenner seine virtuelle CD selbst brennen kann. In Version 9 wurde die Minimalgröße virtueller Rohlinge auf 64 MByte herabgesetzt. Das verbessert die Skalierbarkeit von DVD-RAMs, die als Festplatte genutzt werden.

Die Vorteile der durchgängigen Virtualisierung liegen auf der Hand: CD-/DVD-Applikationen laufen schneller, sind effizienter und komfortabler in der Anwendung, Originalmedien sind vor Verlust oder Beschädigung geschützt, die virtuellen lassen sich auch auf Computern ohne CD-/DVD-Laufwerk nutzen; die Suche nach und das Wechseln von Datenträgern entfallen. Der Stromverbrauch wird geringer, und zu guter Letzt lassen sich virtuelle CDs auch noch verschlüsseln.

Für den Netzwerkeinsatz von Virtual-CD sind eigentlich nur zusätzliche Arbeitsplatzlizenzen zu erwerben. Jedoch ist Virtual-CD selbst nicht für die Installation auf einem Server vorgesehen – das Programm legt dort lediglich zentrale Konfigurationsdateien und virtuelle CDs ab. Für den Zugriff ist auf den Arbeitsplätzen entweder das vollständige Programm oder eine Client-Software zu installieren. Wird hingegen das spezielle Virtual-CD-File-Server-(FS-)Produkt eingesetzt, benötigen die Arbeitsstationen keine zusätzliche Software für den Zugriff auf virtuelle CDs und DVDs.

Virtual-CD-FS wird pro Server lizenziert. Der Lizenzschlüssel erlaubt, Virtual-CD-FS auf einem Server zu installieren, der CDs dann über Freigaben bereitstellt. Version 9 von Virtual-CD-FS unterstützt nun auch 64er-Betriebssysteme. Kollektionen, die mit dem Kollektionsassistenten des Programms erstellt wurden, gelangen im UDF-Format auf die Freigaben, was eine volle Unterstützung durch virtuelle Brenner gewährleistet. Administratoren können Fileserver-Freigabelizenzen nun einfach über den Netzwerkmanagement-Server bereitstellen und zuweisen. Der separat zu erwerbende Virtual-CD-Netzwerk-Management-Server ermöglicht eine effiziente Verwaltung der im Netzwerk installierten Virtual-CD-Clients.

Fit für Vista
Virtual-CD-v9 unterstützt Vista in 32- und 64-Bit-Versionen. Um das Produkt Vista-tauglich zu machen, waren neben der Umstellung des Treibers einige Anpassungen, Erweiterungen, aber auch Einschränkungen erforderlich, die sich auch auf andere Betriebssysteme auswirken. Natürlich unterstützt das Produkt die neue Darstellung in Vista. Hinzugefügt hat H+H Software erweiterte Möglichkeiten der Gruppierung in der CD-Verwaltung und -Suche. Die Anpassung an die User-Access-Control (UAC) von Vista hat leider zur Folge, dass einige Einstellungen Benutzern vorbehalten sind, die als Administrator angemeldet sind. Auf ältere Betriebssysteme hat dies glücklicherweise keinen Einfluss.

Als Vorteil lässt sich die Umstellung des Online-Hilfesystems betrachten, das nun auf allen Systemen im HTML-Format ausgeführt wird. Ein großer Nachteil ist hingegen, dass Virtual-CD CD-Laufwerke nicht mehr im Analogmodus betreibt. Das bedeutet, dass vorhandene Audio-CDs, deren Spuren als Musikdateien abgelegt sind, nicht mehr funktionieren.

Auch mit nicht funktionierendem Analogmodus lautet das Fazit: Virtual-CD und Virtual-CD-File-Server sind nach wie vor ideale Produkte für Unternehmen, die in einer Windows-/Vista-Netzwerkinstallation die CD-/DVD-Nutzung vereinfachen und kontrollieren wollen.
dj@networkcomputing.de


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