Machbarkeitsstudie von Datev und Telekom

Blockchain als Chance für Unternehmen

27. März 2018, 10:56 Uhr | Andreas Dumont
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Der Hype um die Blockchain-Technologie ist groß. Eine Studie kommt zum Ergebnis, dass auch betriebswirtschaftliche Prozesse in Unternehmen davon profitieren können.

Die Deutsche Telekom und Datev evaluieren in einer Machbarkeitsstudie, welches Potenzial das Zukunftsthema Blockchain im Umfeld der Automatisierung von Lieferketten entfalten kann. Konkret haben die beiden Unternehmen ein Proof-of-Concept realisiert, das eine vollständige Wertschöpfungskette von der Fertigung bis zur Auslieferung inklusive der deklaratorischen und kaufmännischen Begleitprozesse automatisiert. Mit der Entwicklung des konkreten Szenarios sollen die Möglichkeiten der Blockchain-Technologie ausgelotet werden, um sich bietende Chancen, aber auch mögliche Risiken besser bewerten zu können: Zwei Unternehmen wickeln ihr Geschäft rein digital ab – von der Vertragsanbahnung über den Versand bis hin zu den kaufmännischen Aspekten des Vorgangs. Alle Einzelschritte werden dabei automatisch manipulationssicher festgeschrieben und damit dokumentiert. Regulatorisch notwendige Dokumente wie Lieferscheine oder Rechnungen erzeugt das System automatisch. Ebenso werden prüfungsrelevante Sachverhalte revisionssicher digital vorgehalten und können für die Finanzverwaltung bereitgestellt werden.

Die Blockchain dient in diesem Szenario als vertrauensschaffende Plattform. Ein Vorteil der Technologie ist neben der Integritätssicherung die Kommunikation. Alle Partner innerhalb des definierten Umfelds werden sofort über Statusupdates informiert. Dabei ist ein hohes Maß an Sicherheit gegeben, da es innerhalb des Systems keine Möglichkeit gibt, Werte zu fälschen oder vom gemeinschaftlich akzeptierten Ablauf abzuweichen. Verglichen mit der herkömmlichen Abwicklung zählen auch Zeit- und Kostenersparnis über den gesamten Geschäftsprozess zu den Vorteilen des Blockchain-Modells- Transaktionen und Prozesse rund um Geld, Dokumente, Identitäten und Sachwerte könnten fälschungssicher vonstatten gehen. Derzeit wird die Technologie vor allem für die Zahlungsabwicklung eingesetzt. Banken und Versicherer, die auf sichere Prozesse angewiesen sind, nutzen die Blockchain für ihr Identity Management und andere gesetzlich vorgeschriebene Verfahren.

Auch Lieferketten können durch die Technologie besser vor Betrug geschützt werden. Zu diesen Anwendungsfeldern gehören der Verkauf von Medien, wie zum Beispiel Musik, und die Nutzung von Mietgegenständen. Generell ist jeder Austausch von Daten und Werten geeignet, um die Blockchain einzusetzen. »In Zeiten zunehmender Bedrohung durch professionelle Hacker sind Technologien wie Blockchain mit ihren Sicherheits- und Integritätsversprechen sehr wichtig – speziell für das Thema Vertrauen, sie sind aber auch kein Allheilmittel. In dem Szenario studieren wir die Integration verschiedener Techniken um ein optimales Maß an Sicherheit und Verlässlichkeit für Daten zu erreichen“, so Dirk Backofen, Leiter TelekomSecurity.

IBM, Microsoft und einige andere bieten bereits Blockchain-as-a-Service-Angebote an. Zudem arbeitet die Schweizer Bank UBS an einem Pilotprojekt, bei dem die Clearing-Gesellschaften bei Geld- und Wertpapiertransfers ersetzt werden sollen.


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