Systemhaus-Porträt

"Bodenständigkeit bewahren, vorausdenken"

2. Juli 2020, 15:13 Uhr |
© Delta Barth

Nach drei Jahrzehnten am Markt blickt Delta Barth auf spannende Entwicklungen zurück: Als Dienstleister im Bereich Computertechnik gestartet, ist man heute einer der größten inhabergeführten Softwarehersteller Sachsens. Eine "Unternehmensfamilie" im Wandel der Zeit.

Den Grundstein legte der Diplom-Ingenieur Andreas Barth. Nachdem er am 13. Februar 1990 die offizielle Gewerbegenehmigung erhielt, gründete er sein Unternehmen zunächst unter dem Namen Delta Barth Systems. Gemeinsam mit fünf Mitarbeitern stattete er Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe mit EDV-Technik aus. „Eine der entscheidendsten Wegmarken war in der Tat die Gründung unseres Unternehmens in der Wendezeit“, resümiert Annett Barth, heutige Geschäftsführerin von Delta Barth und Tochter des Gründers, rückblickend. „Der Aufbruch war überall spürbar und eine solide, skalierbare IT-Infrastruktur war früher – wie auch heute – die Basis für Wachstum und Weiterentwicklung eines Unternehmens.“ Als besonders entscheidend für den Erfolg Delta Barths stellte sich vor allem die Importgenehmigung von Computern aus der BRD in die DDR heraus. „Diese Technik war einfach weiter entwickelt und bot unseren Kunden einen entscheidenden Wettbewerbsvorsprung“, so Barth.

Als weitere Wegmarke entpuppte sich Mitte 1991 die Gründung eines eigenen Schulungszentrums, über das Weiterbildungsprogramme im Umgang mit der neuen Technik angeboten werden konnten. Im selben Jahr erfolgte darüber hinaus die Umfirmierung zur Delta Barth Systemhaus GmbH.

Entwicklung der eigenen Business Software
Andreas Barth erkannte schon früh den Bedarf an leistungsfähiger, branchenorientierter Business Software. Bis 1992 hatte die Entwicklungsabteilung bereits eine durchgängige Warenwirtschaftslösung in Eigenregie zur Marktreife gebracht. Drei Jahre später konnte man dann das an Funktionalität deutlich gewachsene Programm „Delta\WWS“ auf der CeBIT präsentieren. Lag der Fokus zuvor eher auf kleineren Firmen aus Handel und verschiedenen Gewerken, richtete sich die Ansprache nun vor allem an den Mittelstand.

Mit der entsprechend steigenden Anzahl der zu betreuenden Kunden und der wachsenden Größe der Projekte war auch ein kontinuierlicher Mitarbeiterzuwachs zu verzeichnen. „Wir sind als Familienunternehmen gewachsen – gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, gemeinsam mit unseren Kunden, gemeinsam mit den Marktanforderungen“, sagt Annett Barth. Um sich auch räumlich vergrößern zu können, baute Delta Barth die ehemalige innere Abteilung des Stadtkrankenhauses von Limbach-Oberfrohna zu einem Bürogebäude um. 1999 zog das Unternehmen dann in das markante Gebäude auf der Ludwig-Richter-Straße, das bis heute der Stammsitz geblieben ist. Die Standortfrage stellte sich für Delta Barth im Grunde nie. Im Gegenteil: „Inzwischen ist der Standort Teil unserer Unternehmensphilosophie geworden“, merkt die Geschäftsführerin an. „Die meisten Kolleginnen und Kollegen stammen ebenfalls aus der Region und möchten gemeinsam mit uns zur Weiterentwicklung des Standorts beitragen. Wir bauen auf Langfristigkeit. Viele unserer Mitarbeiter sind schon Jahrzehnte im Unternehmen. Weiterhin gelingt es uns, trotz Fachkräftemangel, der zurzeit in aller Munde ist, beständig zu wachsen und gute neue Leute zu finden. Das zeigt, dass wir ein gutes Team sind.“

Doch nicht nur die Mitarbeiterzahlen, auch die Software entwickelte sich rasant weiter. Ursprünglich rein auf Warenwirtschaft ausgelegt, erschloss sich der Anbieter durch zusätzliche Funktionalitäten für die Produktionsplanung und -steuerung Fertigungsunternehmen als weitere Zielgruppe. Um diese neue Ausrichtung zu unterstreichen, trat die Software seit 2002 als ERP-Komplettsystem unter dem Markennamen „Deleco“ auf, die sich in den Folgejahren zum Aushängeschild des Unternehmens entwickelte.

Heute ist die Software vor allem bei mittelständischen Betrieben aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Produktion und Lohnfertigung sowie fertigungsnahen Dienstleistungsunternehmen im Einsatz. Für die über 300 Kunden des Systemhauses ist die Business-Lösung  Organisationslösung und Informationszentrale in einem. Von Warenwirtschaft über Fertigung bis hin zur Instandhaltung von Maschinen und Anlagen werden alle Prozesse abgebildet. Funktionalitäten für CRM, Projektmanagement, Rechnungs- und Personalwesen sowie E-Business ergänzen das Portfolio.

Delta Barth auf einen Blick
  • Gründungsjahr: 1990    
  • Hauptsitz: Limbach-Oberfrohna
  • Umsatz: 4,2 Millionen Euro (2019)
  • Mitarbeiterzahl: über 65
  • Zielgruppe: vorrangig mittelständische Unternehmen; über 600 Kunden aus Industrie, Handel, Verwaltung oder dem Bildungssektor im Bereich IT-Infrastruktur

Lösungen/Produkte/Services: Betreuung von Unternehmen während des gesamten Prozesses der Softwareeinführung und darüber hinaus – vom Augenblick der ersten Konzeption über die Implementierung bis zu Schulung und Support. Neben den softwarebezogenen Beratungs- und Entwicklungsleistungen bietet Delta auch Hardware- und Systemtechnik. Aktuelle Fragestellungen wie IT-Sicherheit, Dokumentenmanagement, Cloud-Computing oder Datensicherung sind dabei nur ein Teil des Portfolios.


  1. "Bodenständigkeit bewahren, vorausdenken"
  2. Das Unternehmen bleibt in der Familie
  3. Nachgehakt

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