Umstieg auf Windows 10 nicht geschafft

Bundesregierung zahlt 800.000 Euro für Windows-7-Support

23. Januar 2020, 7:47 Uhr | Daniel Dubsky
© Claudio Divizia - AdobeStocl

Bei den Bundesministerien und Bundesbehörden gibt es noch mindestens 33.000 Rechner, die nicht auf Windows 10 migriert wurden. Deren weitere Versorgung mit Updates kostet etwa 800.000 Euro in diesem Jahr.

In den vergangenen Wochen und Monaten machten regelmäßig Meldungen die Runde, dass in vielen Unternehmen noch Rechner mit Windows 7 im Einsatz sind, dessen Support vor wenigen Tagen endete und für das Microsoft regulär keine Sicherheitsupdates mehr bereitstellt. Auch bei der Bundesregierung und den Bundesbehörden ist die Umstellung auf Windows 10 längst nicht abgeschlossen, wie eine Antwort des Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der Grünen zeigt, die dem Handelsblatt vorliegt. Demnach laufen bei Regierung und Behörden noch mindestens 33.000 Rechner mit Windows 7. Damit diese weiterhin abgesichert sind, werden sie über das »Extended Security Updates«-Programm von Microsoft mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt – was hohe Kosten verursacht. Etwa 800.000 Euro sollen es in diesem Jahr sein.

Gegenüber dem Handelsblatt kritisierte Konstantin von Notz, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen, die Bundesregierung habe keinen Überblick und es sei »davon auszugehen, dass das Ausmaß der Probleme noch sehr viel größer ist«. Er wirft der Bundesregierung massive Versäumnisse vor, durch die die IT-Systeme nun unzureichend geschützt seien. »Das ist angesichts eines anhaltend hohen Bedrohungspotentials grob fahrlässig.«

Ein Problem ist, dass sich jedes Ministerium selbst um seine IT kümmert, was auch Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler, gegenüber dem Blatt bemängelt: »Genau dieses sogenannte Ressortprinzip ist den Steuerzahlern schon oft auf die Füße gefallen. Es hapert an einer effektiven ressortübergreifenden Abstimmung, jedes Ministerium werkelt bei der IT für sich allein.«

Doch nicht nur auf Bundesebene finden sich noch viele Windows-7-Systeme, sondern auch bei den Landesverwaltungen. Allein 20.000 sollen es beispielsweise in Berlin sein, was dem Handelsblatt zufolge rund eine Million Euro zusätzlicher Kosten verursacht.

 

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