Plus 70 Prozent seit Jahresbeginn

Cancom auf Höhenflug

30. Juli 2013, 10:09 Uhr | Martin Fryba
Cancom-Papiere verteuerten sich seit Jahresbeginn um über 70 Prozent (Foto: Comdirect)

Cancom steht in der Gunst der Investoren so gut da wie lange nicht. Die Transformation vom IT-Handelshaus zum Cloud-Architekten stellt das Systemhaus zwar vor große Herausforderungen. Die »Story« geht bislang aber auf.

Trotz aller Euphorie im Cloud-Geschäft bekäme Vorstand Klaus Weinmann ein ernsthaftes Problem, wenn alle Kunden statt Server und Switche nur noch Verträge über die Nutzung von Rechenzentrumskapazitäten abschließen würden. Er müsste dann dem Kapitalmarkt erklären, warum die Umsätze zunächst rückläufig sind und die Gewinne aufgrund verstärkter Investitionen erst in den nächsten Jahren deutlich steigen würden. Der Umbau eines Produkthandelshauses zum Service-Anbieter und Cloud-Spezialisten ist eine Kunst, mit mehreren Bällen zu jonglieren und dabei stets die Bilanzkennzahlen im Auge zu haben. Bislang geht die Rechnung auf.

Im Tecdax gehört Cancom seit Jahresbeginn zu den Top-Performern und glänzt mit einem Kursplus von über 70 Prozent, während der Index um 16 Prozent und die Aktien des Wettbewerber Bechtle um 19 Prozent zulegten.

Entsprechend selbstbewusst schmieden Weinmann und Vorstand Rudi Hotter weiter am Image des Systemhauses, das mit seinen Cloud-Angeboten angesichts der aktuellen Ausspähaffären um Prism und Tempora unerwartet Schützenhilfe von besorgten Kunden erfährt. Die aktuelle Bilanz jedenfalls stützt die Transformation der Cancom SE zu einem Anbieter von IT-Infrastrukturen mit eigenen Cloud-Lösungen.

Das Systemhaus konnte nach vorläufigen Berechnungen im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn steigern. Die Erlöse zwischen April und Juni legten um rund zehn Prozent auf 140 Millionen Euro zu. Das Vorsteuerergebnis kletterte um mehr als ein Fünftel auf 5,3 Millionen Euro (CRN berichtete).


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