Thomas Volk übernimmt
Cancom-CEO Weinmanns neues »one more thing«
Zäsur für Systemhaus Cancom: Die Ära Klaus Weinmann geht zu Ende. Neuer CEO wird Thomas Volk. Er hat schwierige Aufgaben vor sich.
Nach fast drei Jahrzehnten an der Spitze des Systemhauses Cancom legt Mitbegründer Klaus Weinmann die Führung nieder und wechselt in den Aufsichtsrat. Sein Vertrag wurde vorzeitig beendet, die Nachfolge ist dennoch geordnet und seit längerem geplant.
Weinmann holte Thomas Volk an Bord, zunächst als freien Berater, seit letztem Jahr in den Vorstand. Der auch international beschlagene Manager hat ein großes Netzwerk und bringt viel Erfahrung in der Softwareindustrie mit. Nun steht er an der Spitze eines der größten Systemhäuser im deutschen Markt. 3.000 Mitarbeiter sind bei Cancom beschäftigt, letztes Jahr knackte das Systemhaus die Milliarden-Umsatz-Marke.
Weinmann wird sich künftig ganz auf sein Family Office konzentrieren und den Chefposten bei Primepulse einnehmen. Die Beteiligungsgesellschaft, bei der neben Weinmann die mit ihm befreundete Familie Kober engagiert ist, nahm zu Jahresanfang offiziell die Geschäfte auf. Die Doppelrolle als Cancom-Chef und seit August dieses Jahres CEO von Primepulse sprengte das Zeitbudget des umtriebigen Unternehmers.
Das zweite Gründerleben geht Weinmann offenbar mit 200 Prozent an. Seit Anfang August arbeitet er bei Primepulse »intensiv am größten Projekt, das wir jemals gestartet haben«, sagte er und ergänzt: »Jetzt fehlt eigentlich nur noch one more thing«. Apple-Gründer Steve Jobs hatte bei seinen Bühnenauftritten Technologie-Sensation wie das iPhone und iPad stets mit diesen Worten eingeleitet. Betriebswirt Weinmann ist zwar kein Computer-Schrauber und pedantischer Tüftler. Er sucht auch eher nicht das Scheinwerferlicht. Aber groß zu denken und von anderen für verrückt erklärt zu werden, charakterisiert beide Unternehmer – den 48-jährigen Schwaben und den 2011 verstorbenen Apple-Gründer.
Cancom war einst der größte Apple-Reseller in Europa, die Partnerschaft zwischen Systemhaus und Hersteller war durch eine herzliche Hassliebe geprägt. Denn Apple verstand es sehr gut, keinen Partner allzugroß werden zu lassen.
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