»New Normal« Homeoffice

Captiva macht aus der Not eine Tugend

23. März 2021, 8:35 Uhr | Martin Fryba
André Stark, Captiva-Chef in Deutschland
© Captiva

Homeoffice, mobiles Arbeiten oder »alternierende Telearbeit«, wie Capita das durch Corona befeuerte »New Work« nennt: den Nine-to-five-Job im Büro werden 35.000 der 55.000 Mitarbeiter des britischen IT-Dienstleisters nicht mehr zurückbekommen. Seine Kunden folgen dem Trend.

Capita-CEO Jon Lewis hat eben angekündigt, dass 35.000 seiner Mitarbeiter nicht mehr ausschließlich an einem festen Arbeitsplatz ihrer Tätigkeit nachkommen müssen. Sie können von zuhause aus arbeiten. Nur in sicherheitsrelevanten Bereichen wie in der Finanzabteilung könne es notwendig sein, dass die Belegschaft in einem Büro arbeiten muss. Bei seinem eigenen Unternehmen würde mehr als 70 Prozent der Belegschaft drei Tage die Woche Homeoffice bevorzugen. Unternehmen, die starr auf eine Präsenzpflicht pochen, würden am Arbeitsmarkt unattraktiv werden, sagt Lewis. Der IT-Dienstleister mit Sitz in London hatte 2020 seine Büroflächen um elf Prozent abgebaut, weitere 15 Prozent sollen es im laufenden Jahr sein.


Bereits im Dezember hatte André Stark, Capita-Statthalter in Deutschland, ein hybrides Arbeitsmodell für seine Mitarbeiter vorgestellt. »Unsere alternierende Telearbeit verbindet das Beste aus beiden Arbeitswelten und stellt diese auf eine für alle Seiten gesetzeskonforme Basis«, weist der Manager auf gelöste Fragen im Zusammenhang mit Arbeits- und Datenschutzgesetzen hin.


»Wir haben uns mit dem hybriden Arbeitsmodell bewusst für ein Konzept entschieden, das Office und Homeoffice optimal miteinander verbindet. Man habe ein »umfassendes Informationssicherheitskonzept entwickelt«, »alle Fragen von IT- und Informationssicherheit über Datenschutz bis Datensicherheit« seien »transparent« geregelt.


Nun will Capita nach der Pandemie nicht nur als moderner Arbeitgeber im sogenannten New Work weitermachen. Als IT-Berater und -Dienstleister sieht man gute Chancen, das eigene hybride Arbeitskonzept auch Kunden angedeihen zu lassen. »Die positive Resonanz unserer Kunden und Mitarbeiter zeigt uns, dass wir uns hiermit auf dem richtigen Weg befinden«, sagt Stark.


Kosten sparen
Homeoffice in Verbindung mit dem Abbau teurer Büroflächen dürfte Capita aus einem anderen Grund gelegen kommen. Der IT-Dienstleister muss sparen, hatte man 2020 doch einen Verlust von 49,4 Millionen britische Pfund geschrieben und beim Umsatz einen Rückgang von zehn Prozent auf 3,32 Milliarden Pfund hinnehmen müssen. Mit einem Sparpaket von 700 Millionen Pfund  will CEO Lewis Capita wieder auf Spur bringen.

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