Kommunismus vs Social Networking

China sperrt Xing-Netzwerk aus

4. April 2011, 15:46 Uhr | Lars Bube

Aufgeschreckt durch die Rolle von Social Networks bei den jüngsten Revolutionen im arabischen Raum, hat die chinesische Internetkontrollbehörde nach Facebook und Twitter jetzt auch das Karrierenetzwerk Xing blockiert. Anwälte von Xing sehen kaum eine Chance, dass diese Sperre wieder aufgehoben wird.

Die chinesische Internetkontrollbehörde tut derzeit wieder alles, um ihrem Ruf als gnadenloser Zensor des Webs gerecht zu werden. Besonders der freie Meinungsaustausch in Sozialen Netzwerken macht den Kontrolleuren offenbar Angst, umso mehr nach deren wichtiger Rolle bei den Revolutionen im arabischen Raum. Deshalb wurde jetzt nach Google, Facebook, Twitter und LinkedIn offenbar auch das beruflich getriebene Soziale Netzwerk Xing durch die »Great Firewall« aus China ausgesperrt, wie Xing im unternehmenseigenen Blog mitteilt.

Bereits seit gut einer Woche berichten Nutzer und Mitarbeiter von Xing über Erreichbarkeitsprobleme auf dem chinesischen Festland. So sei das Netzwerk zwar in Hong Kong noch komplett und in Shanghai zumindest teilweise erreichbar gewesen, in der Hauptstadt Peking und dem Rest des Landes gebe es jedoch schon seit Tagen überhaupt keine Verbindung zu Xing mehr. Nach eigenen Angaben haben damit rund 500.000 Chinesen ebenso keinen Zugriff mehr auf ihre Profile, wie in China weilende Ausländer.

Laut dem Blogeintrag hat das Unternehmen inzwischen mehrere Anwälte eingeschaltet, die vor Ort versuchen, auf die Behörden einzuwirken, dass sie die Sperre wieder aufheben. Allerdings schätzen die Anwälte selbst die Erfolgschancen ihrer Petition als relativ gering ein. Als letzte Rettungsanker hofft Xing jetzt auf die deutschen Behörden sowie die Botschaft in Peking, die ihren Einfluss bei der chinesischen Regierung im Sinne des Netzwerkes geltend machen sollen.


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