Unternehmen / Virtualisierung

Citrix kauft für 500 Millionen Dollar Xensource

11. September 2007, 13:28 Uhr | Bernd Reder

Sein Stück vom Kuchen »Virtualisierung« hat sich Citrix gesichert. Die Firma übernahm für 500 Millionen Dollar in Aktien und bar Xensource, das Unternehmen hinter der Virtualisierungssoftware Xen.


Gehört in Kürze zum Produktportfolio von Citrix: die Virtualisierungslösung Xen Enterprise.

In den nächsten vier Jahren, so Gartner, IDC und auch Citrix, wird der Markt für Virtualisierungssoftware auf etwa 5 Milliarden Dollar anwachsen. Davon will sich Citrix eine gehörige Scheibe abschneiden.

Durch die Übernahme von Xensource sichert sich Citrix Zugriff auf den Hypervisor »Xen«. Mithilfe der Open-Source-Software lassen sich unterschiedliche Betriebssysteme und Anwendungen in Form von Virtual Machines auf ein und derselben Hardware einrichten und betreiben.

Vor zwei Tagen stellte Xensource Version 4 von Xen Enterprise vor. Die Software unterstützt unter anderem Acht-Wege-Serversysteme mit 64-Bit-Prozessoren und bis zu 128 GByte Speicher, bietet verbesserte Managementfunktionen und wird in späteren Versionen auch die »Veritas-Storage-Foundation«-Produktsuite von Symantec enthalten.

Dies ist das Resultat einer Partnerschaft von Xensource und Symantec. Der Preis für Xen Enterprise: ab 1500 Dollar für Maschinen mit zwei Prozessoren.

Einstieg in viel versprechendes Marktsegment

In der Pressemitteilung von Citrix ist – natürlich – von den Synergie-Effekten die Rede, die sich durch die Übernahme ergeben. Allerdings erscheint das weit hergeholt, denn es ist nicht einsichtig, wie sich eine Virtualisierungslösung mit Produkten wie dem WAN-Beschleuniger »WAN Scaler« oder den Access-Gateways von Citrix zu einem sinnvollen Paket kombinieren lässt.

De facto bedeutet der Kauf von Xensource für Citrix den Einstieg in ein Marktsegment, das über einen langen Zeitraum gesunde Wachstumsraten verspricht. In einer Rede auf der Linux World hatte Mendel Rosenblum, Mitbegründer von Vmware, sogar die Ablösung klassischer Betriebssysteme durch applikationsspezifische Virtual Machines vorhergesagt (wir berichteten).

Vmware (»Vmware Server«, »Infrastructure«, »Virtual Center«) ist der führende Anbieter von Virtualisierungslösungen, neben SW Soft (»Virtuzzo«) und künftig auch Microsoft.

Dessen Hypervisor »Viridian« soll Mitte 2008 auf den Markt kommen. Ende 2007 beginnt der Beta-Test von Viridian.


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