Kompatibel zu Amazons EC2-Interface

Cloud-Computing-System als Open-Source

7. Mai 2009, 13:56 Uhr | Werner Veith
Die Open-Source-Lösung für Cloud-Computing »Eucalyptus« hat einen hierarchischen Aufbau. Der »Cloud Manager« (CM) steuert die »Group Manager« (GM), die wiederum auf die »Instance Manager« (IM) zugreifen.

Mit »Eucalyptus« haben Forscher der University of California ein Open-Source-System für Cloud-Computing entworfen. Die Wissenschaftler haben dabei nach eigenen Angaben auf Erweiterbarkeit und Management geachtet, weniger auf Performance.

Mit Cloud-Computing kommt die nächste Stufe der Virtualisierung von Rechenzentren. Dabei geht es darum, dass Anwender selbst einfach weitere Rechenressourcen nutzen können. Während externes Cloud-Computing mehr auf einen kommerziellen Einsatz zielt, lassen sich intern damit einfacher Anwendern Ressourcen zur Verfügung stellen. Die Open-Source-Software »Eucalyptus« von Forschern der University of California zielt auch mehr auf den internen Einsatz, und hat weniger die Performance im Blickfeld. Das Interface ist kompatibel mit EC2 von Amazon. Basis für Eucalyptus ist Xen auf Linux-Systemen.

Mit Hilfe von Eucalyptus lassen sich virtuelle Maschinen starten, kontrollieren, darauf zugreifen und wieder beenden. Für die Kommunikation werden die SOAP- und Query-Interfaces von EC2 eingesetzt. Zu den Komponenten gehören der Instance-, der Group- und der Cloud-Manager. Die Kommunikation erfolgt über Web-Services, die sich mit WS-Security (Web-Service) schützen lässt.

Der Instance-Manager kontrolliert Start, Zugriff (Inspection) und Stopp von virtuellen Maschinen für den Knoten, auf dem er läuft. Der Group-Manager wiederum steuert hereinkommende Anfragen, um entsprechend die Instance-Manager in einem Cluster zu kontaktieren. Er kontrolliert das virtuelle Overlay-Netzwerk und sammelt die Informationen von den Instance-Managern. Der Zugangspunkt für Administratoren und Nutzer ist der der Cloud-Manager, der die Group-Manager steuert.

Die Installation und Verteilung erfolgt mit den Cluster-Management-Tools »Rock«. Eucalyptus-Images sind dabei identisch mit solchen für Xen. Mit der aktuellen Version 1.4 gibt einen Storage-Manager, der mit Amazons S3-Interface kompatibel ist. Das Subsystem für das Layer-2-Netzwerk basiert nun auf Software-VLANs.

Eucalyptus gibt es als RPM-Binärpakete für 32-Bit- und 64-Bit-x86-Systeme. Außerdem stellen die Wissenschaftler auch den Source-Code bereit.


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