Softwarespezialist Prodware

Cloud für viele Unternehmen nicht relevant

22. April 2014, 14:28 Uhr | Folker Lück
Befragung von Messebesuchern zeigt: Die Datenwolke steht nicht für alle Unternehmen im Vordergrund. (Foto: F. Lück)

Befragungen des Softwareanbieters Prodware auf den Messen CeBIT und EuroShop zeigen: Investitionen in ERP und CRM stehen bei vielen Unternehmen stärker im Fokus als Cloud Computing.

Wie wichtig ist deutschen Unternehmen die Integration von Cloud-Diensten in die Unternehmens-IT tatsächlich? Die von manchen Unternehmen verbreitete Cloud-Euphorie teilt der Softwarespezialist Prodware nicht und untermauert dies mit aktuellen Umfrageergebnissen.

Laut einer Besucherumfrage auf der diesjährigen CeBIT wollen mehr als ein Drittel der befragten Unternehmen in den kommenden 12 Monaten in CRM- und ERP-Lösungen investieren. Nur 13 Prozent planen hingegen Cloud-Projekte. In der Handelsbranche fällt die Absage an die Cloud noch deutlicher aus: Die von Prodware auch auf der Messe EuroShop befragten Fachbesucher sagten zu 80 Prozent, dass für sie Cloud-Lösungen kein Thema sind.

Bei den auf der CeBIT in Hannover befragten Teilnehmern zeigten sich - je nach Unternehmensgröße - deutliche Unterschiede bei der Priorisierung von IT-Investitionen. Bei kleineren Unternehmen (5 – 50 Mitarbeiter) genießen Cloud-, Mobility- und ERP-/CRM-Projekte etwa den gleichen Stellenwert. Ganz im Gegensatz zu mittleren Unternehmen mit 101 bis 500 Mitarbeitern: Hier stehen für 46 Prozent Ausgaben im Bereich ERP- und CRM in den nächsten 12 Monaten weit vorne. Danach folgen Investitionen im Bereich Business Intelligence (23 Prozent), sowie Mobility- und Big Data-Projekte (jeweils 8 Prozent). Die Einführung von Cloud-Lösungen spielt nur für sieben Prozent der Befragten eine wichtige Rolle.

Auf der Fachmesse EuroShop in Düsseldorf befragte das Prodware-Team die Entscheider aus der Handelsbranche auch gezielt danach, ob sich ihre Einstellung zu Cloud Computing aufgrund der Ereignisse um NSA und Prism gewandelt habe.

Überraschendes Ergebnis: 80 Prozent gaben an, dass sich ihre Einstellung nicht geändert habe, da das Thema Cloud für sie schlicht nicht relevant sei. Nur ein Fünftel der Befragten räumte einen Meinungswandel ein, wovon die Hälfte angab, dass bei Cloud-Modellen die Nutzung von Servern außerhalb Deutschlands aufgrund der Spionageaffäre jetzt nicht mehr in Frage komme.

Im Rahmen der Prodware-Umfrage konkret nach der Einbindung von Social Media befragt, gaben 60 Prozent der Fachbesucher an, dass dieses Thema von zentraler Bedeutung sei. Die Hälfte aller Befragten setzt bei der Strukturierung dieser Daten auf CRM- und ERP-Lösungen.

»Unsere Umfragen auf zwei wichtigen Messen in diesem Frühjahr machen überdeutlich, dass es sich bei Cloud Computing zwar um ein Hype-Thema handelt, was jedoch die Realität bei den Business-Entscheidern nicht exakt wiederspiegelt. Gerade im Mittelstand und bei größeren Unternehmen stehen CRM- und ERP-Lösungen ganz oben auf der Agenda, während Cloud-Projekte kaum relevant sind«, meint Frans Goyarts, CEO der Prodware Deutschland AG.


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