Rudi Hotter hat Tiefen und Höhen wie kein zweiter IT-Innovator erlebt. Anders als viele zu frühen Erfinder hat der Cancom-COO seine Vision zu einem Produkt geführt – und dabei viele Widerstände gebrochen.
Eigentlich hätte CRN mit der Premiere des TopEXEC-Awards Rudolf »Rudi« Hotter für sein »Lebenswerk« auszeichnen müssen. Aber erstens steht der COO von Cancom noch lange nicht vor dem Ruhestand und zweitens: Erst jetzt nimmt das Geschäft mit seiner in langen Jahren entwickelten AHP Enterprise Cloud an Fahrt auf und wird als Produkt für die Channel-Vermarktung geöffnet. Im Gegensatz zu vielen zu frühen Technologie-Pionieren hatte sich Hotter nie ausbremsen lassen. Es habe seitens großer Hersteller lange Zeit keine Akzeptanz gegeben für das damals revolutionäre Applikation Services Providing. »Die hatten Angst um ihr Boxmoving- und klassisches Lizenzgeschäft«.
Als Finanziers der damaligen Einsteinet kalte Füße bekamen und der Provider schließlich Insolvenz anmelden musste, galt Aufgeben nicht für Rudi Hotter. Die ASP-Innovation war einfach zu bestechend, zukunftsweisend ohnehin – wie man heute die in »Cloud« umgelabelte Technologie des IT-Bezugs am rasanten Wachstum der Hyperscaler AWS oder Microsoft Azure sehen kann.
Die AHP Enterprise Cloud ist so zusagen der »Kleber« zwischen Rechenzentren der Anwenderkunden beziehungsweise Hypercaler-Plattformen und dem gehosteten Arbeitsplatz der Zukunft. Diese Middleware hält die Workloads in Multi-Cloud-Umgebungen zusammen und sorgt für latenzfreies, geräteübergreifendes, kollaboratives Arbeiten selbst bei hochperfomanten CAD-Applikationen.
Über 20 Jahre hat Hotter an einem solchen Konzept beharrlich festgehalten und es schließlich zur Marktreife gebracht. So manche Narben, die man dem CRN TopEXEC 2018 zugefügt hatte (Ex-Cancom-CEO Klaus Weinmann über seinen COO) sieht man einem lachenden Rudi Hotter heute nicht an.