Abschied von iOS und Android

Cortana sagt leise Servus

6. April 2021, 16:26 Uhr | Lars Bube
© Microsoft / Halopedia

Seit Ende März bleibt Microsofts digitale Assistentin Cortana auf iOS- und Android-Geräten stumm. Damit bleibt ihr nur noch die konzerneigene Welt rund um Windows und Office als Betätigungsfeld.

Wie schon vor einem Jahr angekündigt, endete mit dem März die Zeit von Cortana auf Smartphones und Tablets mit Apples iOS und Googles Android endgültig. Nachdem die App schon länger nicht mehr in den Stores zu finden war, stellten jetzt auch bereits installierte Versionen ihren Dienst ein. Weil sich nur eine verschwindend geringe Anzahl an Nutzern für Microsofts Alternative zu den nativen Lösungen in Form von Apples Siri und Googles Assistant interessierte, lohnt sich die Weiterentwicklung auf diesen Plattform schlichtweg nicht. Immerhin halten sich damit auch die Folgen in Grenzen. Wer dennoch Aufgaben wie Listen und Erinnerungen per Cortana verwaltet hat, kann diese nun entweder über Microsofts weiterhin verfügbare To-Do-App abrufen, oder in Windows übertragen.

Mag der Abschied also von der Nutzer-Seite her kaum ins Gewicht fallen, so stirbt damit doch für Microsoft selbst eine weitere Hoffnung auf eine tragende Rolle im mobilen Markt und bei digitalen Assistenzsystemen. Immerhin sollte Cortana ursprünglich nicht nur smarte Assistenzfunktionen per Sprachsteuerung bieten, sondern auch helfen, eine Brücke zwischen Smartphones, Windows 10 und der vernetzten Welt zu bauen. Doch als sich Cortana 2015 aufmachte, Android- und iOS-Geräte zu erobern, war diese Mission mit dem schleichenden Tod von Windows Phone eigentlich schon zum Scheitern verurteilt. Nicht allzu lange darauf wurden die mobilen Pläne dann endgültig begraben. Wieder einmal hatte Microsoft zu wenig und vor allem zu spät geliefert, um einen echten Fußabdruck hinterlassen und die zu diesem Zeitpunkt schon übermächtige Konkurrenz ernsthaft angreifen zu können. Dass es durchaus auch anders gehen kann, zeigt sich indes daran, dass die große Siegerin im Wettstreit der Assistentinnen eine ganz andere wurde: Amazons Alexa, die sich dank zahlreicher eigener Geräte und der engen Integration mit Drittherstellern abseits der Smartphones breit machen und das smarte Zuhause erobern konnte.

Microsoft malt sich die Zukunft von Cortana nun als »Produktivitäts-Assistenz« aus, die sich stetig weiterentwickeln soll. Nüchtern betrachtet bleibt ihr als Betätigungsfeld allerdings nicht viel mehr übrig, als den Windows- und Office-Nutzern das Leben etwas zu erleichtern – Karlchen Klammer lässt grüßen.

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