ECM-Anbieter baut Partnerstrategie aus

d.velop ruft Cloudoffensive 2021 aus

10. März 2021, 12:15 Uhr | Martin Fryba
»Wir wollen die Services-Plattform von d.velop als führender ECM-Anbieter zur Nummer eins machen«, CEO Mario Dönnebrink
© d.velop

Riesige Nachfrage nach SaaS und Cloud-Migrationen, Rekordjahr und weiter prall gefüllte Auftragsbücher: d.velop und Partner schielen auf einen 67 Milliarden Dollar schwerer ECM-Kuchen. CEO Mario Dönnebrink hat so gar keine bescheidene Vision.

Noch während der kürzlich veranstalteten Partnerkonferenz von ECM-Hersteller d.velop rauchten beim virtuellen Hackathron die Köpfe.  Programmierer von vier Partnern und ein Team des Herstellers stiegen in den Ring und entwickelten parallel zum Event Business-Apps, die sie dann dem d.velop-Channel präsentierten. Das Team um Gorden Kappenberg, Stefan Schweiger, Kai Schickor, alle drei von Alphaflow GmbH, setzen sich schließlich mit ihrer ausgeklügelte Lösung für das Bewerbermanagement durch. Die Applikation soll nun bald im d.velop-Store für alle Partner des Herstellers verfügbar sein.  Der Wettbewerb zeigt: Mit den richten Tools und Entwicklerkit sowie kräftiger Herstellerunterstützung lassen sich mobile Anwendungen rasend schnell erstellen. Und in den Vertrieb bringen.

Seit zwei Jahren gibt es das App-Builder-Programm von d.velop. Im Mai 2019 fiel der erste Startschuss in Richtung Cloud-Zukunft: den rund 350 Partner starken Channel und nicht zuletzt den Hersteller selbst mit einem eigenen Ecosystem noch schneller in die Cloud- und SaaS-Welt zu katapulieren.


Nach knapp zwei Jahren zieht der von Gründer Christoph Pliete nun zum alleinigen CEO berufene Mario Dönnebrink ein positives Fazit und dankt allen Partnern für ein »erstklassiges Rekordjahr« (ICT CHANNEL berichtete). Für 2020 verkündet der Manager ein Umsatzplus von 16 Prozent auf 75 Millionen Euro. »Davon sind über 33 Millionen Euro wiederkehrende Erlöse«, das Ergebnis habe sich um die Hälfte verbessert.


Treiber des Geschäfts mit einem Plus von über 160 Prozent sei das SaaS-Geschäft, so Dönnebrink. Vor allem die OEM-Partnerschaft mit ERP-Hersteller Sage habe d.velop viele Neukunden beschert. Mit der Telekom besteht seit letztem Jahr eine Vertriebspartnerschaft. Ziel: Durch eine hohe Schlagzahl der App-Builder und weiteren Partnerschaften das Cloud-Geschäft anzukurbeln sowie mehr Migrationspartner auszubilden, die Kunden mit On-Prem-Software helfen, in die hybride oder gleich ganz in Cloud zu wechseln. Für die Partner, die ganz auf Migration setzen, wird es ein spezielles Partnerprogramm geben, »um den Engpass aufzulösen«, wie Dönnebrink im Gespräch mit ICT CHANNEL ankündigt.

Migrationstools in der d.velop-Plattform sollen diesen Partnern helfen. Hintergrund: Immer mehr Firmen rufen eine »Cloud First«-Strategie aus, so wie d.velop-Stammkunde Schmitz Cargobull. Michael Schöller, IT-Leiter des Logistikers, hat das ERP-System von SAP bereits in die Cloud migriert. Das DMS-System in die  d.velop-Cloud zu überführen, steht kurz vor dem Abschluss.


Wachstumskurs mit Partnern
d.velop verstärkt seine Partnerprogramme mit dem Ziel, seinen Store so schnell wie möglich mit vielen Applikationen zu füllen und Kunden schnell in die Cloud zu migrieren. Dem Management des ECM-Anbieters ist bewusst, dass im SaaS-Geschäft der Wettbewerb nur einen Klick entfernt ist. Ein ECM-System hingegen tauscht kein IT-Leiter einfach so aus,  eine Signatursoftware wie »d.velop sign« allerdings schon, wenn andere Anbieter günstiger sind oder mehr Funktionen bieten.

Dabei hat sich der Softwarehersteller von der anfänglich simplen Vorstellung verabschiedet, Cloud-Applikationen könnten wie Strom aus der Steckdose bezogen werden. Was gebraucht werde seien »Datenbrücken für das Customizing«, sagt der neue d.velop-Vorstand Rainer Hehmann. Werkzeuge, die der Hersteller seinen Partnern zur Verfügung stellt, sollen SaaS und Individualisierung zusammenführen, damit Software Kunden schneller und einfacher zur Verfügung gestellt werde. »Das ist der Schlüssel, damit wir mehr Kunden betreuen und den Aufwand gleichzeitig reduzieren können«, erläutert Hehmann.


Vision: Nummer eins im ECM-Markt werden
Zudem will d.velop technische Maßnahmen mit der Einstellung neuer Mitarbeiter flankieren. Man habe schon letztes Jahr 60 Stellen, je zur Hälfte Vertrieb und Beratung, besetzen wollen, so CEO Dönnebrink. Wegen der Corona-Pandemie konnten hingegen nur 20 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Jetzt soll dies nachgeholt werden. Mit Blick auf den Auftragseingang kündigt Dönnebrik eine »große Cloudoffensive« an: Personal aufstocken, die Marke d.velop auch international stärken und das Neukundengeschäft ankurbeln.

»Wir wollen mit euch noch mehr erreichen, noch mehr skalieren«, rief der CEO auf dem virtuellen Event den rund 500 Partnern zu. Der ECM-Kuchen, 67 Milliarden US-Dollar bis 2027, zitiert der Chef Marktanalysten, biete große Chancen. Man wolle gemeinsam mit Partnern »viele Bestandskunden und Kunden des Wettbewerbs schnell auf die Services-Plattform von d.velop bringen«, sie zur »Nummer eins der Branche als führender ECM-Anbieter machen«. Es ist die Vision eines mittelständischen, deutschen Softwareherstellers mit ausgeprägtem Partnerkanal, die wahrlich nicht bescheiden ausfällt.

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