Höhere Preise und längere Laufzeiten

Das kommt auf Microsoft-Kunden zu

7. März 2022, 10:24 Uhr | Martin Fryba
Bei den Lizenzen verschenken viele Unternehmen immenses Einsparpotential. (Bild: Gina Sanders, Fotolia.de)

Neue Vereinbarung „New Commerce Experience (NCE)“ für CSPs und deren Kunden, teils drastische Preiserhöhungen um ein Viertel für Office 365, Laufzeiten teils über ein Jahr hinaus, strenge Stornofrist: Microsoft mutet Partnern gravierende Änderungen zu, die sich nicht in höheren Preisen erschöpfen.

In diesem Monat kommen auf den Microsoft-Channel gravierende Änderungen in der Lizenzpolitik des Herstellers zu: Die Preise für Lizenzen werden durchweg höher, teils erhöhen sich die Laufzeiten für bislang genutzte Ein-Jahres-Lizenzen, die Flexibilität bei Kündigungen wird eingeschränkt. CSP wird bei Neuverträgen durch NCE ersetzt (New Commerce Experience). Microsoft-Lizenzberater sind seit einigen Monaten schon sehr gefragt, wieder einmal wird es komplizierter, wobei es für den Channel und selbst für Lizenzspezialisten noch nie einfach gewesen war, transparente Schneisen durch den Lizenz- und Preisdschungel von Microsoft zu schlagen.

Mit NCE wird es nicht einfacher, aber allemal teurer und unflexibler, was Laufzeiten anbelangt. Ein Überblick über die wichtigsten Preiserhöhungen:

  • Microsoft 365 Business Basic: plus 20 Prozent
  • Microsoft 365 Business Premium: plus 10 Prozent
  • Office 365: E1 plus 25 Prozent, E3: plus 15 Prozent, E5: Plus 9 Prozent
  • Microsoft 365 E3: plus 12,5 Prozent.

Keine Preiserhöhungen gibt es bei Lizenzen für die Sektoren Education und Non-Profit.

New Commerce Experience
Ab dem 10. März greifen für CSP-Partner die Konditionen des von Microsoft eingeführten Modells New Commerce Experience (NCE). Der Softwarehersteller führt userbezogene Services unter anderem für Microsoft 365, Dynamics 365, Power Platform und Windows 365 ein. Es wird neue Multi-Year-Verträge für bestimmte Services geben, die über die Laufzeit von 12 Monaten hinausgehen;  Kündigungen nach Bestellungen sind nur noch binnen 72 Stunden möglich (Feiertage und Wochenende einbezogen); Preise für monatliche Lizenzen steigen.

CSP-Neuverträge ab dem 10. März 2022 können nur noch nach dem neuen NCE-Modell gebucht werden. Beistandsverträge nach den alten CSP-Bestimmungen lassen sich bis zum 20.Juni 2022 verlängern, danach nicht mehr. Ab 1. Juli 2022 greift auch für Verlängerungen alter CSP-Bestimmungen das neue NCE.

Schon jetzt überlegen Kunden, wie sie aus einer Mischung von monatlichen und Jahresverträgen einen günstigen Lizenzmix erreichen und Preiserhöhungen vorerst vermeiden können. Ohne Lizenzberater wird eine solche Kalkulation kaum klappen. Der Ärger im Microsoft-Channel ist seit Bekanntgabe der neuen Lizenzpolitik Mitte Januar von Microsoft groß.

Viel Beratungsaufwand bei VADs
Erstaunlicherweise ist von Seiten des Microsoft Business User Forum (mbuf) keine Stellungnahme zum Thema aktuelle Preiserhöhungen zu lesen. Im Februar-Newsletter findet sich dazu kein Wort, die Arbeitsgruppe Lizenzen beim mbuf hat das Thema noch nicht aufgegriffen. Viele Endkundenanwender dürften wohl noch nicht ahnen, welche Auswirkungen Microsofts Lizenzänderungen für sie haben werden.

Auf VADs hierzulande, erste Ansprechpartner für Microsoft-Reseller auch bei Lizenzfragen, wird viel Beratungsarbeit zukommen. Die Verunsicherung vor allem bei MSPs und kleineren Systemhäusern ist jedenfalls groß. Doch sie wiederum müssen ihre Kunden beraten können und sind daher auf Lizenzspezialisten ihres Distributors angewiesen.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Microsoft GmbH

Weitere Artikel zu Branchenlösungen

Weitere Artikel zu RZ-Kühlung

Matchmaker+