Veranstaltungen in Pandemie-Zeiten

Das lange Warten auf physisches Messegeschehen

14. Februar 2022, 14:00 Uhr | Sabine Narloch
© pascalkphoto - fotolia

Verschoben, digital oder abgesagt: Das sind die drei Aggregatzustände, die das Messegeschehen aktuell noch immer bestimmen. Der Vorsitzende des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA, Philip Harting, fordert nun von der Politik in Bund und Ländern die Reaktivierung des Messelebens.

Vor dem Bund-Länder-Treffen am kommenden Mittwoch fordert die Messewirtschaft in Deutschland eine sofortige Öffnungsperspektive. Der Geduldsfaden, so AUMA-Vorsitzender Philip Harting, sei „am Reißen“.

Bis zum 19. März erlaube das Infektionsschutzgesetz den Ländern unter anderem Messeverbote auszusprechen. Der AUMA lehne eine erneute Verlängerung ab. Harting weist darauf hin, dass Messen machbar seien. Angesichts des hohen Anteils an Geimpten sowie „bestens erprobter Hygienekonzepte der Messen und immer mehr Öffnungen der Länder um uns herum, haben wir kaum noch Verständnis für eine ratlose Politik auf Kosten der übergroßen Mehrheit.“

Den Schaden in der Messebranche und den eng verbundenen Wirtschaftszweigen seit Anfang 2020 liege laut Schätzungen der AUMA bei über 50 Milliarden Euro. Demnach würden 230.000 Jobs in Deutschland an der Messewirtschaft hängen, 165.000 davon seien mittlerweile akut gefährdet.

Fixpunkte der ITK-Branche

Auch relevante Messen für die ITK-Branche stehen seit der Pandemie in Warteposition. Die Hannover Messe wurde jüngst von Ende April auf Ende Mai verschoben (funkschau berichtete). Vom 30. Mai bis 2. Juni sollen sich dann die Messehallen in Hannover öffnen – allerdings nur an vier statt bisher fünf Tagen.

Die embedded world Exhibition & Conference wurde ebenfalls in den Sommer verschoben – und soll vom 21. bis 23. Juni im Messezentrum Nürnberg stattfinden. Parallel dazu sind die Konferenzen embedded world Conference und electronic displays Conference terminiert. Prof. Dr.-Ing. Axel Sikora, Chairman der embedded world Conference, zur zwanzigsten Ausgabe: „Die embedded world Conference 2022 wird wieder ein Schlaglicht auf den aktuellen Stand von Forschung und Entwicklung werfen. Wir werden wieder umfassende Themen der Entwicklung komplexer Gesamtsysteme kombinieren mit aktuellen Spezialthemen wie RISC‑V oder Lösungen für die Probleme in Zeiten von knappen Chipressourcen und langfristigen Megatrends wie Künstliche Intelligenz (KI), Open Source-Lösungen und sichere Konnektivität.“

Auch die Integrated Systems Europe (ISE) hat einen neuen Termin bekommen. Vom Februar wurde sie auf den 10. bis 13. Mai terminiert. In Barcelona, dem Austragungsort der Messe für audiovisuelle Medien und Digital Signage, hat man aus der Verlegung eine Tugend gemacht: So findet die ISE an drei Tagen zeitgleich mit dem IOT Solutions World Congress (IOTSWC) statt (10. bis 12. Mai). Besucher sollen auf der jeweils anderen Veranstaltung neue Impulse bekommen können.

Ob die Veranstaltungen wie geplant physisch stattfinden können, wird die weitere Entwicklung beziehungsweise das Infektionsgeschehen zeigen.

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