Mitarbeiterüberwachung

Datenschutzbeauftragte überprüft Amazon-Logistikzentrum in Winsen

14. Dezember 2017, 8:19 Uhr | Peter Tischer
Laut Medienberichten übertreibt es Amazon mit der Mitarbeiterkontrolle

Nach einem Medienbericht über Datenschutzverstöße in einem niedersächsischen Amazon-Logistikzentrum nimmt sich nun die zuständige Datenschutzbeauftragte der Sache an.

Die niedersächsische Datenschutzbeauftragte Barbara Thiel nimmt ein neues Logistikzentrum des Internet-Händlers Amazon in Winsen/Luhe unter die Lupe. Die Behörde habe aufgrund von Medienberichten ein Kontrollverfahren eingeleitet und dem Handelskonzern einen Katalog von Fragen gestellt, sagte Jens Thurow aus der Pressestelle der Datenschutzbeauftragten am Mittwoch. Bis Ende des Jahres habe Amazon Zeit, den Katalog zu beantworten.

Über das im Sommer eröffnete Logistikzentrum in Winsen hatte am Dienstag das NDR-Fernsehmagazin »Panorama 3« berichtet und Amazon vorgeworfen, gegen den Datenschutz zu verstoßen. So sollen die Arbeitsschritte der Mitarbeiter erfasst und zur Leistungskontrolle verwendet werden. Außerdem sind dem Bericht zufolge Kameras installiert, unter anderem im Bereich der Spinde.

Eine lückenlose Leistungskontrolle und eine permanente Videoüberwachung wären unzulässig, sagte Thurow: »Wir wollen jetzt wissen, was an dem Verdacht dran ist.«

Ein Sprecher von Amazon sagte, das Unternehmen beachte die geltenden Datenschutzgesetze. »Die für die logistischen Prozesse eingesetzten Systeme wurden mehrfach von Landesdatenschutzbeauftragten überprüft und für zulässig befunden.« So dienten die Kameras im Spindraum zum Schutz des Eigentums der Mitarbeiter, in den Umkleiden gebe es keine Kameras. Es gebe auch keine Leistungsüberwachung von Mitarbeitern durch Videoaufzeichnungen.


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