Betriebssysteme: Windows Vista

Dell: »Vista« erfordert Dual-Core-Prozessor

12. September 2007, 11:09 Uhr | Bernd Reder

Nach Angaben eines Betriebssystem-Spezialisten von Dell sollten Anwender von »Windows Vista« am besten einen Rechner mit Dual-Core-Prozessor und 2 GByte Speicher einsetzen.

Die gute Nachricht: Heute stellt Microsoft in Deutschland offiziell »Windows Vista« und »Office System 2007« vor. Die weniger gute: Tests von Dell ergaben, dass das Betriebssystem noch mehr Rechner-Ressourcen benötigt als bislang angenommen.

In einem Beitrag im Weblog »Direct2Dell« berichtet Daniel Judd vom Client-Product-OS-Team von Dell, welche Erfahrungen er und seine Kollegen mit »Vista« gemacht haben.

Bei Tests von mehr als 500.000 Kombination von Hard- und Software im Dell-Labor stellte sich heraus, dass Rechner mit Dual-Core-Prozessoren wie Intels »Core 2 Duo« oder AMDs »Athlon 64 X2« deutlich besser mit »Vista« zurecht kommen als PCs mit weniger leistungsfähigen CPUs. Für einen weiteren Leistungsschub sorgen Quad-Core-Prozessoren.

Maßgeblich verantwortlich für den gestiegenen Leistungshunger ist laut Daniel Judd die »Aero«-Oberfläche von Vista.

Oberfläche »Aero« fristt Leistung

Fairerweise muss man sagen, dass sie nicht nur durch opulente, aber überflüssige optische Effekte glänzt. Microsoft hat etliche Funktionen integriert, die beispielsweise das »Tagging« und Auffinden von Dateien erleichtern, außerdem die Zusammenarbeit in Adhoc-Netzen.

Hinzu kommt, dass nicht nur »Vista« mehr Rechenleistung benötigt, sondern auch Office 2007.

In einer Tabelle hat Daniel Judd aufgelistet, wie hoch der Speicherbedarf von Vista in unterschiedlich konfigurierten Systemen ist. Eine akzeptable Auslastung von 35 Prozent wurde auf einem PC mit 2 GByte RAM und einer Grafikkarte mit 256 MByte Speicher erzielt.

Auf zu Dual-Core-CPUs und 2 GByte RAM

Die Einschätzung von Judd: »Auf einem Testsystem mit einem GByte Arbeitsspeicher und einer separaten Grafikkarte läuft Vista mit akzeptabler Geschwindigkeit, wenn der Nutzer einige Elemente der Aero-Oberfläche nutzt.«

Wer die Funktionen und »Gimmicks« von Vista voll ausschöpfen möchte, sollte jedoch neben einem Dual-Core-Prozessor noch 2 GByte RAM und eine Hochleistungsgrafikkarte mit mindestens 256 MByte Speicher einplanen.

Eine Anmerkung dazu: Natürlich ist klar, dass Daniel Judd wohl kaum seinem Arbeitgeber Dell in den Rücken fallen wird. Es liegt auf der Hand, dass sich die PC-Hersteller von »Vista« eine erhöhe Nachfrage nach leistungsfähigeren Rechnern versprechen und dies auch so nach außen kommunizieren.

Für Privatanwender und Spiele-Freaks mag es noch angehen, sich ein neues System zuzulegen. Für Firmen, die mehrere Hundert oder gar Tausende Geräte im Einsatz haben, dürfte es sich nicht lohnen, die Hardware vorhandener PCs aufzurüsten, nur damit »Vista« darauf läuft.

Die – subjektiven – Erfahrungen des Autors mit RC2 von »Vista« decken sich im Übrigen mit den Angaben von Judd: Auf einem Dell-PC mit einem Pentium-4-Prozessor (3 GHz), 1 GByte RAM, einer SATA-II-Festplatte von Seagate und einer Grafikkarte mit ATI-Chip (Radeon X1800) läuft »Vista« mit noch akzeptabler Geschwindigkeit.

Im Vergleich zu Windows XP auf demselben System verhält sich das neue Betriebssystem allerdings schwerfälliger. Das gilt vor für 3D-Spiele. Allerdings ist dabei zu berücksichtigen, dass derzeit nur eine Beta-Version der »Vista« -Grafiktreiber von AMD-ATI zur Verfügung steht.

www.dell.de

Beitrag von Daniel Judd im Weblog »Direct2Dell«


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