Zum Schweigen fehlen uns beiden, lieber Herr Reiche, die passenden Worte. Daher dieser offene Brief an Sie - ein Kenner der CEBIT, ein Leser, ach was, ein Fan der CRN und unserer nun nicht mehr stattfindenden TV-Auftritte in Hannover!
Lieber Herr Reiche,
ich werde Sie nun nicht mehr als jahrelangen Stammgast in unserer »Gläsernen CEBIT-Redaktion« begrüßen können. Auf die Reise nach Hannover habe ich mich stets auch deshalb gefreut, weil ich miterleben durfte, dass aus Lesern einer Business-Publikation begeisterte Fans werden können. Die Gespräche mit Ihnen, fachlich, kenntnisreich und nicht zuletzt humorvoll, habe ich immer wieder genossen. Unsere persönlichen »Nachberichterstattungen« zu vielen der unzähligen Live-Interviews bei CRN-TV hat mir viel Freude gemacht, Ihre Beobachtungen und Einschätzungen waren stets ein Gewinn für mich.
Wehmut angesichts des Endes einer gemeinsam erlebten Ära erfasst Sie, mich und viele andere, die 20, manche sogar 33 Jahre lang - so oft fand die weltgrößte Computermesse statt - zur CEBIT gefahren sind und bereits jetzt das Branchen- und Klassentreffen, den Austausch mit Kollegen, Wettbewerbern, Kunden, Lesern und Fans der CRN in Hannover vermissen.
Das alles lässt sich freilich ersetzen, denn an Events im Channel mangelt es ja nicht. Die einzigartige Atmosphäre dieser CEBIT, bei allen Höhen und sogar auch Tiefen der letzten Jahre, wird es aber so nicht mehr geben.
Verloren, und das ist vielleicht das Schmerzlichste am CEBIT-Ende, hat vor allem der Digitalisierungsstandort Deutschland.
Wir, lieber Herr Reiche, werden uns nicht aus den Augen verlieren: ob auf den kommenden CRN-Veranstaltungen in Dresden und Fürstenfeldbruck, bei uns in der Redaktion in Haar bei München oder vernetzt über die Socials: Wir werden unsere Gespräche fortsetzen. Nur die sympathischen Messe-Mädels auf dem Bild mit Ihnen, mit denen werde ich (aus Budgetgründen) leider nicht dienen können.
Mit herzlichen Grüßen an den treuesten CEBIT-Stammgast der CRN,
Ihr
Martin Fryba
CRN-Chefredakteur
Dieser Brief ist das Editorial in der CRN-Ausgabe 48-49/2018, die am kommenden Donnerstag erscheint.