Der grüne Desktop u.a.

8. Januar 2009, 9:35 Uhr |

An Stelle wehender Fahnen oder angebissener Äpfel könnten auch Chamäleons die Desktops künftiger Business-Arbeitsplätze schmücken. Bereits im Oktober 2007 brachte Novell die Version 10.3 der frei verfügbaren Linux-Version Open-Suse auf den Markt. Network Computing testete diese Distribution über einen längeren Zeitraum hinweg parallel zu Ubuntu 7.10 auf unterschiedlichen Plattformen als Desktop-Ersatz für Windows.

Eingesetzt wurde das Produkt auf herkömmlichen AMD/Intel-Client-PCs, aber auch auf Notebooks wie dem HP-Compaq-nx6110 oder dem IBM-Thinkpad-T43p. Dabei überzeugte Open-Suse 10.3 vor allem durch eine umfassende Hardware-Erkennung und -Unterstützung sowie eine übersichtliche und sehr einfach zu bedienende Oberfläche. Leichte Schwächen zeigten sich allerdings noch bei den zusätzlichen Softwarepaketen und hier und da auch bei der Lokalisation. Für Open-Suse gab es zum Testzeitpunkt eine geringere Auswahl an Applikationen als für Ubuntu, Debian oder Fedora/Redhat.

Partitionen im Griff

Partitionsmanagement

Die Version 9.0 des Paragon Partition-Managers enthält zahlreiche Verbesserungen und Erweiterungen, die das Produkt sehr sicher und zuverlässig machen. Ein Highlight dieser Version ist der Simple-Backup-Wizard. Diese neue Funktion sichert wichtige Laufwerksinformationen, bevor das Programm Änderungen durchführt. Gemeinsam mit guten Recovery-Optionen ist Partition-Manager 9.0 damit eines der sichersten Partitionswerkzeuge, die heute verfügbar sind. Das Programm besitzt eine einfach zu benutzende grafische Schnittstelle, über die der Anwender alle wichtigen Operationen ausführt. Dazu gehören grundlegende Funktionen wie das Erzeugen, Formatieren und Löschen und erweiterte Operationen, beispielsweise das Verschieben, Kopieren und Zusammenführen von Partitionen sowie das Ändern der Partitionsgröße. Partition-Manager defragmentiert Partitionen und optimiert Cluster-Größen. Auch Oberflächentests führt das Programm durch. Altbewährte Features wie der Boot-Manager, Disk-Editor und Boot-Corrector wurden nochmals verbessert.

Frischer Wind beim Client-Management

Client-Management-Software

ACMP ist ein modulares Client-Management-System, das in seiner maximalen Ausbaustufe Administratoren bei nahezu allen wichtigen Managementaufgaben unterstützt. Network Computing testete ACMP 3.3 gemeinsam mit den optionalen »Solutions ACMP-Pro 3.3«, »SWdetective« und »AVdetective«. Glänzte ACMP lange Zeit vor allem durch eine sehr genaue Inventarisierung der Arbeitsstationen im Netzwerk, schlug sich das Produkt in der Disziplin Softwareverteilung weniger überzeugend. Mit der Version 3.3 legte der Hersteller aber nach und offerierte einen neuen Package-Wizard sowie einen Deploy-Wizard. Damit stimmte dann auch annähernd die Softwaredistribution. Weitere Verbesserungen beziehungsweise Erweiterungen in ACMP-Pro waren eine automatisierte Löschfunktion für Logdateien, eine Suchfunktion für die Command-Library und Unterstützung für Microsoft-Powershell. Die zusätzlichen Solutions schlugen sich im Test so gut wie eh und je. Eine Software mit Potenzial.

Hilft VMware auf die Sprünge

Server für VMware

In ihrer jeweiligen Grundausrüstung eignen sich nur wenige Maschinen für den Einsatz als Virtualisierungsplattform. Höchstleistung kann man nur von einem passend modifizierten System erwarten. Und besonders gut gelungen ist diese Modifikation Fujitsu-Siemens mit ihrem »RX 330-S1«. Dieser zwei Höheneinheiten beanspruchende Dual-Opteron-Rackserver (2218-Dual-Core) besitzt eine vollständig zu Vmware kompatible Hardware mit einigen Steckplätzen für Erweiterungskarten halber und voller Bauhöhe. Das Systemdesign ist grundsolide und erlaubt eine leichte Wartung. Die Management-Konsole des Systems gestattet es dem Administrator, Maintenance-Aufgaben komfortabel von seinem Admin-PC aus zu erledigen – ein Remote-Management ist gleich im System integriert. Die Performance der vier lokalen 72-GByte-SAS-Platten im Raid-5-Verband, die im Testgerät steckten, war sehr gut, allerdings überstieg der Plattenplatz die Anforderungen an das Systemlaufwerk. Zwei gespiegelte Platten hätten genügt. Leider ist die Maschine recht teuer.

Gute Virtualisierungsplattform

Server für VMware

Das Dual-Opteron-System RM217 von Thomas Krenn setzt OEM-Standardhardware von Supermicro ein. Der zwei Höheneinheiten große Rackserver arbeitet mit simplerer Hardware als die gleichzeitig getestete Fujitsu-Siemens-Maschine (Referenz), dafür kostet er aber auch nur etwa halb so viel. Von den grundlegenden Funktionen her reicht der Thomas-Krenn-Server als Virtualisierungsplattform völlig aus, allerdings erst, nachdem er um ein paar nötige Ports erweitert wurde. Network Computing setzte ergänzend zu den zwei Onboard-LAN-Schnittstellen zwei Intel-Dual-Port-NICs ein. Für den produktiven Betrieb sollte das Gerät außerdem mit redundanten Netzteilen ausgestattet werden – diese Option bietet der Hersteller an. Im Test fiel negativ auf, dass die Onboard-S-ATA-Schnittstelle des RM217 nicht richtig mit Vmware 3.x arbeitet. Dieses Problem ließ sich aber durch direkten Boot der Maschine vom SAN umgehen. Selbst nach einer Aufrüstung bleibt das Preis-Leistungsverhältnis der Maschine gut.

Ein kühner Reiher

Linux-Betriebssystem

Kleine Detailverbesserungen und ein großer Performance-Schub dominieren die Long-Term-Support-Version des Ubuntu-Linux-Desktop-Betriebssystems Version 8.04. Ubuntu 8.04, zuvor unter dem Codenamen »Hardy Heron« – Kühner Reiter – bekannt, verzichtet auf große Änderungen an der Benutzerschnittstelle und verbessert dafür die Performance und Bedienbarkeit. Das Update von 7.10 auf 8.04 klappte auf mehreren Testsystemen ohne Probleme. Nutzer kommerzieller Applikationen sollten vor dem Umstieg allerdings auf die Freigabe des jeweiligen Applikationsherstellers warten – dies gilt natürlich nicht nur für dieses Update, sondern generell.

Konkret funktionierte beispielsweise die Vmware-Workstation 6.0.3 nicht. Im Internet ließ sich dafür zwar ein Patch finden, dabei handelte es sich aber um keine offizielle Version. Im Test fiel außerdem eine verbesserte Integration kommerzieller Treiber auf. Das Betriebssystem funktionierte zuverlässig auf unterschiedlichen 64- und 32-Bit-Computern.

Großer Fortschritt

Systemvirtualisierungssoftware

Das Update der Systemvirtualisierungssoftware Virtuozzo-Containers von Version 3.5 auf 4.0 bringt eine Fülle neuer Funktionen und ein deutlich verbessertes Management. Die Funktionserweiterungen fallen sofort im Admin-GUI auf. Der Web-Client verwaltet nicht nur einzelne Hosts, sondern Gruppen von Virtuozzo-Hosts. Per Mausklick lassen sich laufende VPS problemlos von Host zu Host verschieben, ganz nach dem Vorbild von Vmwares Vmotion.

Sehr komfortabel arbeitet auch das Template-Tool direkt auf dem Host. Der Administrator erzeugt hier zunächst einen leeren VPS, in den er dann eigene Software installiert. Über Snapshots filtert der VPS-Host die Änderungen an der Konfiguration heraus und fertigt daraus ein Applikations-Template. Das Container-Konzept eignet sich für Unternehmen mit einer rein homogenen Serverlandschaft. Das Design lässt sich außerdem gut für die Desktopvirtualisierung einsetzen. Die Software arbeitet effizient, wenn sich die Applikationen in den verschiedenen Containern nur wenig voneinander unterscheiden und die einzelnen Container nicht zu stark belastet werden.


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