Die Cloud gewinnt Akzeptanz

Der Motor der Digitalisierung

5. Juni 2018, 11:08 Uhr | Andreas Dumont
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Kein Fortschritt ohne Cloud Computing, sagen viele Analysten. Tatsächlich stellt die Cloud die Basis für eine erfolgreiche Digitalisierung dar. Nach langjähriger Skepsis wagt auch der deutsche Mittelstand vermehrt den Gang in die Cloud.

Software wird zu SaaS. Traditionelle Softwareanbieter haben es zunehmend schwerer, On-Premise-Systeme zu verkaufen. Denn viele Unternehmen haben inzwischen die Vorteile der Cloud erkannt, etwa Flexibilität, Skalierbarkeit und Sicherheit, und lagern immer häufiger auch geschäftskritische Anwendungen in die Cloud aus. Dennoch ist im deutschen Mittelstand in Sachen Cloud noch viel Luft nach oben.

In den vergangenen Monaten hat die Akzeptanz der Cloud in deutschen KMUs spürbar zugenommen. Vorbehalte etwa wegen Sicherheit oder Datenschutz schwinden zusehends und machen der Erkenntnis Platz, dass Unternehmensdaten in der Cloud womöglich sicherer sind als im unternehmenseigenen Serverraum im Keller. Dennoch investieren kleine und mittelständische Unternehmen im Durchschnitt weniger in entsprechende Cloud-Technologien als andere Länder in Europa und lassen sich dadurch Wettbewerbsvorteile entgehen. Dabei stoßen die unterschiedlichen Aspekte der Digitalisierung auf unterschiedliche Investitionsbereitschaft. Nach einer Gartner-Umfrage unter deutschen CIOs geben die Unternehmen am meisten für Business Intelligence und Analytics sowie ERP und Cloud Services aus. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die von IFS beauftragte »Digital Change«-Studie. Demnach liegen die Investitionsschwerpunkte in der Digitalisierung in Deutschland bei Big Data & Analytics (52 Prozent), ERP (46 Prozent) und Software as a Service (33 Prozent), gefolgt von künstlicher Intelligenz sowie Robotik und Automation mit jeweils 29 Prozent.

Große Unternehmen sind in Sachen Digitalisierung schon recht weit. Viele haben bereits Cloud-Komponenten in ihre Prozesse und in den Unternehmensalltag integriert und bauen diese weiter aus. Die Cloud-Welle schwappt allmählich auch in die kleineren Unternehmen Die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und die Forcont Business Technology GmbH haben eine Umfrage zum Thema Cloud-Services im Mittelstand durchgeführt und die Gründe für die Skepsis und Zurückhaltung hinterfragt. Auffällig ist dabei ein signifikanter Anstieg bei den Sicherheitsbedenken: Sie sind bei Cloud-Abstinenzlern binnen zwei Jahren von 60 auf 91 Prozent angestiegen.

Zudem finden sich kleine und mittlere Unternehmen im Cloud-Dschungel oft nicht zurecht und wissen nicht, welche Cloud-Szenarien in ihrem Business Sinn ergeben. Die Gründe dafür sind meist in der Belegschaft zu finden: Mangelnde Kompetenz sowie fehlendes Fachpersonal, gepaart mit mangelhaftem Change-Management auf der Manager-Ebene. So kommt es bei der Digitalisierung oftmals zu Fehlinvestitionen. Dies belegt auch die Fujitsu-Studie »The Digital Transformation PACT«: Demnach hat ein Drittel der befragten Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren bereits ein Digitalisierungsprojekt abgebrochen. Die durchschnittlichen Kosten für gescheiterte Projekte liegen dabei bei über einer halben Million Euro. In Deutschland liegt die Rate des Scheiterns bei 20 Prozent.

Die digitale Transformation ist nicht nur ein vorübergehender Trend, sie wird sich weiter beschleunigen, statt sich zu verlangsamen. Cloud-Technologien treiben die digitale Transformation in Unternehmen an. Durch die Auslagerung von Software in die Cloud entstehen zahlreiche Vorteile: Zum einen sind Cloud-Lösungen je nach Bedarf des Unternehmens beliebig skalierbar. Wiederkehrende Aufgaben können ausgelagert und automatisiert werden. Nicht zuletzt sind Unternehmensdaten von überall aus verfügbar. Das ermöglicht und unterstützt mobiles Arbeiten. In Zeiten des Fachkräftemangels kann dies insbesondere jüngere Bewerber anziehen, die nicht mehr 9-to-5 im Büro sitzen wollen. Auch auf der Kostenseite haben Cloud-affine KMUs in der Regel einen Vorteil, da die Kosten für Cloud-Software auf einer monatlichen Basis entstehen. Eine einmalige hohe Investition in Software ist hingegen vor allem für kleine Unternehmen eine große Belastung. Cloud-Lösungen sind dynamischer und flexibler und können an das Wachstum und die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden. Unternehmen können sich somit stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.


  1. Der Motor der Digitalisierung
  2. Infrastruktur aus der Cloud
  3. Cloud-Collaboration
  4. Container statt Virtualisierung

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