Sichere Alternative Gebrauchtsoftware

»Der Preis sollte nie allein maßgebend sein«

5. Februar 2021, 15:53 Uhr | Lars Bube
© LizenzDirekt

Im Interview mit ICT CHANNEL berichtet Lizenzdirekt-Chef Andreas E. Thyen von einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage nach gebrauchter Software in der Pandemie und warnt Unternehmen vor einem vorschnellen Wechsel auf Abo-Modelle.

ICT CHANNEL: Herr Thyen, welchen Effekt hatte der pandemiebedingte Boom beim mobilen Arbeiten auf den Markt für gebrauchte Software? Wo sehen Sie eventuelle Gefahren dieses schnellen Wandels?
Andreas E. Thyen: Der Boom hat sich auch auf den Markt mit gebrauchter Software aus unserer Sicht positiv ausgewirkt und uns ein großes Umsatzwachstum beschert. Denn die Krise machte Unternehmen noch mehr auf die möglichen großen Einsparpotentiale beim Kauf von gebrauchter Software und auch auf die positiven Einnahmeeffekte im Fall des Verkaufs aufmerksam. Aus der Not und unvorbereitetem Aktionismus heraus entschieden sich viele Unternehmen jedoch auch vorschnell für Cloud-Services, ohne sich über die Tragweite dieses Entschlusses im Klaren zu sein. Ich glaube, hier wird man künftig Chancen und Risiken wieder besser abwägen.

ICT CHANNEL: Welche Produkte sind hierbei besonders gefragt?
Thyen: Für Home-Office-Arbeitsplätze können grundsätzlich sämtliche Produkte erforderlich sein. Dementsprechend haben wir sowohl eine hohe Nachfrage nach Betriebssystemen – in der Regel für neu angeschaffte Notebooks – als auch Office Software festgestellt. Da Mitarbeiter Fernzugriff auf Server benötigen, ist zudem auch die Nachfrage nach entsprechenden Lizenzen gestiegen. Wir liefern Lizenzen bedarfsgerecht und können, müssen aber nicht, die neueste Version anbieten. Das ist für Unternehmen ein großer Vorteil im Vergleich zu den typischen Händlern.

ICT CHANNEL: Auf der anderen Seite sind viele Unternehmen in die Cloud gewechselt. Welche Auswirkungen hatte das?
Thyen: In der Tat scheint es einen gewissen und zum Teil unüberlegten beziehungsweise übereilten Cloud-Boom gegeben zu haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Hersteller bestimmte Services, wie Kollaborations-Lösungen, nur in entsprechenden Bundle-Produkten anbieten. Gleichwohl ist unsere Beobachtung, dass derzeit die Nachfrage nach On-Premises-Produkten nicht zuletzt aufgrund von immensen Datenschutzbedenken ungebrochen hoch ist. Das Angebot an gebrauchter Software ist also nach wie vor begrenzt. Ende 2020 waren die Verfügbarkeiten daher auch bei uns teilweise sehr gering.

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