Akamai sorgt für sichere und performante Netzwerke

Der Turbo fürs Internet

3. Juli 2018, 13:46 Uhr | Andreas Dumont
Tom Leighton, CEO von Akamai
© Akamai

Im Gespräch mit CRN erklärt Tom Leighton, CEO von Akamai, wie ein Content Delivery Network (CDN) das Internet beschleunigt und warum Bots gefährlicher sind als DDoS-Angriffe.

Akamai ist einer der weltweit größten Anbieter für die Auslieferung und Beschleunigung von Online-Anwendungen und -Inhalten. Das Unternehmen ist nach dem hawaiianischen Wort »Akamai« benannt, das »intelligent« und »raffiniert« bedeutet. »Ein Freund sagte, hawaiianische Namen würden bald in sein für Tech-Companies«, erzählt Akamai-CEO Tom Leighton. »Also nahmen wir ein Hawaiianisch-Englisch-Wörterbuch und wählten 50 Wörter aus. Akamai stand ganz oben auf der Liste. Allerdings kenne ich keine andere Firma mit einem hawaiianischen Namen.«

Akamai koordiniert und optimiert die Lastverteilung von Web-Inhalten. Dieser Dienst läuft für den Anwender beim Surfen im Internet unsichtbar im Hintergrund. »Wir verarbeiten 40 Millionen Hits pro Sekunde, typischerweise bei 40 bis 60 TBit/s«, so Leighton. Das ergibt etwa 160 Millionen Terabyte oder 160 Exabyte pro Jahr.

Ein weiteres wichtiges Standbein von Akamai ist die Security. »Das Zero-Trust-Modell in Sachen Sicherheit bedeutet, dass man einer Person oder einem Gerät nicht vertrauen kann, nur weil es sich innerhalb des Unternehmens, innerhalb der Firewall befindet«, erläutert Leighton. Die meisten Dateneinbrüche würden von vertrauenswürdigen Insidern ausgelöst. »Sie müssen Ihre Anwendungen vor Ihren Insidern schützen, weil sie infiziert sein könnten. Viele unserer Kunden entdecken, dass es alle möglichen internen Geräte gibt, die kompromittiert werden, zum Beispiel die Klimaanlage.« IoT-Geräte hätten heute oft keine ausreichende Sicherheit, keinen ausreichenden Passwortschutz. »Wir sehen viele Großangriffe von IoT-Geräten. Akamai ist aber in der Lage, diese groß angelegten Angriffe zu stoppen, da wir den Datenverkehr aus dem Internet abfangen und nah an den Endbenutzern sind. Eines Tages werden alle Arten von Consumer-Devices vernetzt sein.«

Als wichtigstes Sicherheitsproblem sieht Leighton Bots an. »Bots sind überall. Unser am schnellsten verkauftes neues Produkt heißt Bot-Manager. Es behält den Überblick über die verschiedenen Arten von Bots. Bei vielen unserer Kunden erfolgen die meisten Transaktionen nicht von Menschen, und viele Anmeldeversuche kommen nicht von Menschen, sondern es sind Bots, die Zugangsdaten gestohlen oder Passwörter erraten haben und diese an eine kriminelle Organisation verkaufen.« Das sei ein großes Problem für die Kunden. Akamai habe aber gute Möglichkeiten, zu unterscheiden, wann es ein Bot ist und wann es ein Mensch ist. »Wir machen das auf der Grundlage aller Daten, die wir sehen, etwa wie Sie Ihr Gerät halten oder wie Sie Ihre Maus bewegen.« Durch AI und die große Datenmenge könne man die Nase vorn haben. »DDoS ist gefährlich, aber Bots sind gefährlicher.«

Partner spielen für Akamai eine wichtige Rolle: »Ein Drittel unseres Umsatzes wird über Partner erzielt. Carrier sind für uns wirklich wichtige Partner. Auch Cloud Service Provider, Managed Security Provider, VADs, das ist ein wichtiger Teil unseres Geschäfts.« Auch neuen Technologien gegenüber sei man offen. Kürzlich gab Akamai eine Zusammenarbeit mit Mitsubishi bekannt, bei der es um ein blockchainbasiertes Zahlungssystem geht. Leighton sieht diese Technik noch am Anfang: »Es gibt viel Interesse an Blockchain. Ich glaube nicht, dass es schon viel Business gibt. Wir bieten eine Blockchain-Plattformlösung, die viel besser skaliert bei viel niedrigeren Latenzen, also besserer Leistung und niedrigeren Kosten. Die Blockchain hat noch nicht wirklich viel verändert, aber sie könnte es.«

Das Verhältnis zu AWS beschreibt Leighton als »weitgehend synergistisch«. »Sie haben den Kern der Cloud, wir leben an der Edge. Eine Menge Kunden nutzen uns beide«, schließt der CEO.


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