Selbstbedienungsangebote werden einer aktuellen Umfrage zufolge in Deutschland noch immer nur zögerlich genutzt, insbesondere im Business-Bereich.
Kunden sind heute in Bezug auf Serviceleistungen meist anspruchsvoll. Sie wünschen eine permanente Verfügbarkeit von Informationen und eine prompte Reaktion auf ihre Anfragen.
Kundenselbstbedienung – im Business-Umfeld Self-Service genannt – bietet die Chance, diese Erwartungen zu erfüllen. Gemeint sind damit Online-Portale, die mit einem interaktiven Service-Katalog automatisiert verschiedenste Anliegen lösen.
Doch wie weit ist Self-Service bei uns bereits verbreitet? Und wie schneidet Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ab? Diesen und anderen Fragen ging der Lösungsanbieter für Enterprise-Service-Management-Software Cherwell Software, im Rahmen einer Studie auf den Grund.
Ob Einkaufen im Supermarkt (64 Prozent), Bestellen im Fast-Food-Restaurant (62 Prozent), Online Banking (57 Prozent), Einchecken am Flughafen (54 Prozent) oder das Abschließen einer Versicherung (41 Prozent) – in Deutschland haben die Befragten der Studie bereits in den verschiedensten Bereichen des privaten Lebens Erfahrungen mit Self-Service gemacht.
Im Vergleich zu Großbritannien wird allerdings deutlich: Weit vorne sind die Deutschen hier nicht. Besonders markant fallen die Unterschiede beim Online-Banking und Supermarkteinkauf aus, wo die Briten den Deutschen beim Self-Service um 32 beziehungsweise 30 Prozentpunkte voraus sind.
Dabei ist in beiden Ländern der Großteil der Befragten gegenüber Self-Service positiv eingestellt. Je nach Einsatzbereich sehen rund 9 von 10 Studienteilnehmern die Selbstbedienungs-Möglichkeiten entweder sehr positiv oder positiv. Das höhere Tempo (70 Prozent) und die einfache Lösung von Problemen (68 Prozent) werden am häufigsten genannt.
Im beruflichen Umfeld sind Self-Service-Angebote vergleichsweise wenig verbreitet. Nur 48 Prozent aller befragten Arbeitnehmer in Deutschland haben bisher Self-Service für den IT-Support genutzt und nur 46 Prozent für den HR-Support. Die Briten sind hier etwas weiter: Im IT- und HR-Support haben bereits 62 Prozent beziehungsweise 55 Prozent Self-Service-Angebote in Anspruch genommen.
Nach Einschätzung von Cherwell Software ist seitens der Unternehmen ein verstärkter Einsatz von Self-Service notwendig, um im internationalen Vergleich nicht weiter abgehängt zu werden. Die Anwender scheinen der Untersuchung zufolge bereit dafür zu sein.
Für den Self-Service-Report wurden im Dezember 2019 in Deutschland und Großbritannien jeweils 1.000 Arbeitnehmer aus Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern befragt. Die Studie wurde von dem britischen Markt- und Meinungsforschungsinstitut Censuswide im Auftrag von Cherwell Software durchgeführt.