Neue Handelsplattform als Ziel

Deutsche Börse: Risiken zeitnah managen

2. Juli 2010, 14:28 Uhr | Werner Fritsch
Handelsorganisationen wie die Deutsche Börse – hier eine Sicht auf das Gebäude in Frankfurt am Main – und die angeschlossene Terminbörse Eurex nehmen im weltweiten Markt für Finanzdienstleistungen eine Schlüsselstellung ein. Foto: Deutsche Börse Systems

Die Akteure an der internationalen Terminbörse Eurex können Daten künftig direkt in ihre Systeme einfließen lassen und erhalten nahezu in Echtzeit wichtige Informationen zu Risiken bei ihren Handelsgeschäften.

Handelsorganisationen wie die Deutsche Börse und die angeschlossene Terminbörse Eurex nehmen eine Schlüsselstellung im weltweiten Markt für Finanzdienstleistungen ein. Sie ermöglichen unter anderem den Interbankenhandel und überwachen die ordnungsgemäße Abwicklung mit Eurex Clearing, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Börse.

Mit umfangreichen Dienstleistungen für Käufer und Verkäufer will Eurex Clearing ein effizientes Risikomanagement ermöglichen und Finanzkatastrophen verhindern. Die zugehörigen Prozesse laufen mittlerweile vollständig elektronisch ab. »Zunächst einmal hat Eurex Clearing die Aufgabe, die Risiken zu bewerten, denen die angeschlossenen Banken ausgesetzt sind. Dazu gehört dann auch eine Beurteilung der Risiken von Kunden der Banken. Eurex muss daher jederzeit einen vollständigen Einblick in die offenen Transaktionen und die damit verbundenen Risiken haben«, erläutert Gerhard Lessmann, Mitglied des Vorstands der Deutschen Börse Systems in Frankfurt am Main. Damit die angeschlossenen Banken einfacher auf dem Laufenden bleiben können, fiel die Entscheidung, einen neuen Service einzurichten: die Enhanced Risk Solution. Dessen Ziel ist es, nahezu in Echtzeit Zugriff auf alle für das Risikomanagement relevanten Daten zu ermöglichen.

Eine schnelle Bereitstellung der Daten für das Risikomanagement bedeutet die Abkehr von einem E-Mail-basierten Vorgehen und den Aufbau einer neuen IT-Lösung. Benötigt wird eine zuverlässige und sichere Schnittstelle zwischen den Eurex-Backend-Systemen, auf denen die relevanten Daten vorgehalten werden, und den Risikomanagement-Systemen der angeschlossen Banken. Früher erhielten die Clearing-Mitglieder alle zehn Minuten die Risikoinformationen als Datei in einer verschlüsselten E-Mail. Die Nachteile dieses Verfahrens liegen auf der Hand: Es ist langsam, erfordert die Entschlüsselung der Informationen auf Seiten der Banken und eine manuelle Übertragung der Daten in die eigenen Risikomanagement-Systeme. Die neue Enhanced Risk Solution dagegen überträgt die Daten automatisch und hält dabei sehr hohe Sicherheitsstandards ein.


  1. Deutsche Börse: Risiken zeitnah managen
  2. Einheitliches Datenformat zur Übertragung
  3. Vorteile durch Standards und Quelloffenheit

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