Umsatzrekord: 3 Milliarden Euro

Deutscher App-Markt im Höhenrausch

4. Oktober 2021, 11:57 Uhr | Lars Bube
© spql - AdobeStock

Nie zuvor haben die Deutschen mehr Geld für und in Apps ausgegeben, wie im laufenden Jahr. Insgesamt sollen es knapp drei Milliarden Euro werden, beinahe doppelt so viel wie noch 2019.

Während das physische Leben in vielen Bereichen nahezu stillstand, hat die Corona-Pandemie im Digitalen für einen nie dagewesenen Schub gesorgt. Davon haben auch die Anbieter von Apps kräftig profitiert. Rund 3,3 Milliarden Apps werden alleine in Deutschland im laufenden Jahr heruntergeladen, prognostiziert der Branchenverband Bitkom. Das sind 17 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Wichtigste Plattform bleibt aufgrund der großen Verbreitung von Android-Smartphones hierzulande der Google Play Store, auf den 2,5 Milliarden der Downloads entfallen. Über Apples App Store für iOS sollen nur knapp ein Drittel so viele Apps ausgeliefert werden. Diese Werte entsprechen auch den aktuellen Marktanteilen der beiden Betriebssysteme.

Dass es bei diesem App-Boom nicht nur um kostenlose Möglichkeiten zum Zeitvertreib geht, sondern die Anwendungen immer tiefer in den Alltag vordringen, zeigt sich sowohl an den Kategorien als auch den Umsatzzahlen. Die Bandbreite reicht von praktischen digitalen Helferlein wie Einkaufs- oder Hersteller- und Produkt-Apps über Soziale Medien, Messenger und Spiele bis hin zu Fitnessprogrammen sowie Bildungs- und Weiterbildungsangeboten. Der mit den Apps erzielte Umsatz soll um weitere 600 Millionen Euro auf 2,9 Milliarden Euro anwachsen. Gegenüber der Zeit vor der Pandemie bedeutet das sogar beinahe eine Verdopplung, 2019 waren in Deutschland noch 1,6 Milliarden Euro mit Apps umgesetzt worden. Nicht mitgerechnet sind dabei Abos, wie etwa für Audio- und Video-Streaming-Dienste.

Insgesamt setzt sich der Trend von der bezahlten App zum bezahlten Inhalt fort. Stammte vor zehn Jahren noch mehr als die Hälfte des Umsatzes von damals 242 Millionen Euro direkt aus den kostenpflichtigen Downloads, sind es heute nur noch knapp zehn Prozent. Der Löwenanteil von fast zwei Dritteln entfällt auf In-App-Käufe, mit denen gezielt zusätzliche Inhalte und Features für meist kostenlose Basis-Apps erworben werden. Doch auch manche kostenpflichtigen Apps können von der Entwicklung in Corona-Zeiten profitieren. „Besonders Lern-Apps haben den Umsatz-Anteil bezahlter Anwendungen wieder steigen lassen“, führt Dr. Sebastian Klöß, Bereichsleiter für Consumer Technology beim Bitkom, aus. „Solche Apps bieten mit Videos, Aufgaben, Texten und Grafiken oft mehr Inhalte als klassische Schulbücher und kosten deshalb in der Regel einen einmaligen Preis.“ Weitere 16 Prozent des Umsatzes stammen aus Werbeanzeigen in den Apps.

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