Was Microsoft nicht glückte, wollen T-Systems und Google jetzt gemeinsam stemmen: Eine DSGVO-konforme Cloud für Industriekunden und den öffentlichen Sektor. Ab kommenden März soll das Angebot stehen.
Eine Deutschland-Cloud von Microsoft, über die der Datentreuhänder T-Systems wacht. So glaube der Softwareriese, Kunden und Behörden hierzulande würden auf seine Azure-Dienste setzen. Doch die Kalkulation ging nicht auf. Den Preisaufschlag dafür wollten Kunden nicht zahlen, das Konstrukt scheiterte schließlich. Nun versucht es T-Systems mit Google. Eine spezielle Version der Google Cloud, durchgehend verschlüsselt und von T-Systems so kontrolliert, soll vor allem US-Behörden kein Durchgriffsrecht auf Unternehmensdaten außerhalb der EU erlauben.
Der Cloud Act würde Google und jedes andere US-Unternehmen dazu zwingen. Zudem verunsichert das 2020 vom Europäischen Gerichtshof verkündete Schrems II-Urteil Kunden in der EU. Die im Privacy Shild geregelte Übermittlung personenbezogener Daten an Auftragsverarbeiter in Drittstaaten wurde vor einem Jahr gekippt. Daher wollen T-Systems und Google nun eine „souveräne“ Cloud bauen, die vollumgänglich der DSGVO genügt und die deutschen und anderen europäischen Kunden sowie Behörden rechtlich Sicherheit bieten soll. Das Rechenzentrum für die „souveräne“ Cloud von Google und T-Systems soll ab kommendem März betriebsbereit sein. Die strategische Zusammenarbeit gaben der Hyperscaler und der IT-Dienstleister auf dem Event Digital X in Köln bekannt, das kürzlich der T-Systems-Mutterkonzern Telekom veranstaltete.