Netzwerkkonzepte für virtualisierte Landschaften

Die Bremse Netzwerk bei Virtualisierung

24. März 2010, 16:25 Uhr | Werner Veith
Nicht nur zu wenig Speicher oder Prozessoren, sondern auch eine zu kleine Netzwerkanbindung kann virtualisierte Maschinen ausbremsen.

Nach wie vor lässt die IT-Industrie ihre Anwender im Glauben, dass dicke Server mit viel CPUs und RAM allen Aufgaben gewachsen sind. In der Praxis entpuppt sich jedoch die LAN-Anbindung zunehmend als Flaschenhals. Zusammenschalten von Netzwerkkarten und VLANs schaffen hier Abhilfe.

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Immer wieder erhält die Redaktion Anfragen von IT-Managern und -Administratoren, weil deren IT-Installationen Probleme mit Funktionen oder der Performance aufweisen. Dabei verblüfft es unsere Spezialisten jedes Mal, wenn Leser von ihren Installationen berichten.

Stolz erzählen die Anwender von Dual-Quad-Core-Maschinen mit 32 GByte RAM und SAS-Raid-Controllern mit großen Caches. 20 bis 40 virtuelle Server sollen dort laufen. Erste Tests seien gut gewesen, doch unter Last stimme die Performance nicht mehr. Das verwundere, denn die CPU- und Speicher-Auslastung der Server seien gar nicht so hoch.

Die Nachfrage nach der LAN-Anbindung bringt es dann an den Tag: Ein einzelnes 1-GBit/s-Interface verbindet den Server-Boliden in der Regel mit dem Switch. Auf dem Interface laufen die VMs, das Management und zur Not auch noch ein iSCSI-SAN. Einige Administratoren setzen immerhin ein Bonding der beiden Onboard-NICs (Network-Interface-Controller) im Server ein, oftmals aber nur als Active-Passive-Failover-Lösung ohne Link-Aggregation.

Mehr Ports anstatt mehr Speicher

Der Empfehlung des Labor-Teams, die Server mit Multi-Port-NICs auf mindestens sechs bis acht LAN-Anbindungen hochzurüsten, begegnen viele Verwalter mit Skepsis. Viele Administratoren würden die 300 Euro, welche ein Quad-Gigabit-NIC-Adapter kostet, lieber in noch mehr RAM investierten, doch das hilft hier nicht weiter.

Viele Administratoren argumentieren, laut Monitoring seien die physikalischen LAN-Adapter gar nicht bis zum Maximum ausgereizt. Da müsse doch noch Luft sein. Alle diejenigen, welche mit Shared-10-MBit/s-Ethernet auf Coax-Kabeln ohne Switches groß geworden sind, erinnern sich jedoch noch allzu gut daran, dass sich Ethernet leider nicht bis zu den 100 Prozent von »Wire-Speed« ausreizen lässt. Auch moderne Switched-Networks ändern das nicht vollständig.

Zudem hat Ethernet die Eigenart, bei einer hohen Zahl von IP-Verbindungen schon lange vor der Sättigung der Leitung, die Bremse zu ziehen. Und genau dass passiert, wenn 20 virtuelle Server mit eigenen IP- und MAC-Adressen sich plötzlich auf einem einzigen NIC wieder finden.


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