Warum nur Angst vor Cloud Computing?
„Die Cloud oder ich!“
Da begegnet sie Manuel Staiger wieder: Die Sorgen vieler IT-Verantwortlicher, die sich nicht ihr eigenes Grab schaufeln wollen. Der Chef des Systemhauses IT Sure geht der vehementen Ablehnung von Cloud Computing auf den Grund und erkennt ein „Muster“.
IT Sure Geschäftsführer Manuel Staiger hat Kunden, die zu ihm in etwa so sprechen: ‘Also gut, wir modernisieren noch einmal unser Storage-System. Aber wenn Sie in ein paar Jahren wieder anrufen, wollen wir über keine Hardware-Investitionen mehr reden‘. Und dann gibt es immer noch IT-Verantwortliche, die Staiger ihre Bedenken gegen die von der Industrie propagierte Transformation in Richtung XaaS- und IaaS-Architekturen ganz offen äußern. Sie gipfeln in dem Statement: „Die Cloud oder ich!“, berichtet Staiger von seinen Erfahrungen, wenn „ein Kunde mir seine eigene Sicht zum Einsatz von Cloud Lösungen präsentiert“.
Systemhaus-Chef Staiger hat sich auch erst vor wenigen Jahren mit Azure-Lösungen auf die Reise ins Cloud Computing gemacht, und er ist sehr davon überzeugt, dass früher oder später immer mehr seiner Kunden ihm folgen werden. Aber noch ist es nicht soweit. Da werde „vehement und ohne sachliche Begründung gegen den Einsatz der Public Cloud argumentiert“. Gäbe es technisch fundierte Argumente gegen die Cloud, so würde Staiger keinesfalls überreden wollen. „Dann sollte man es sein lassen“, sagt er.
Aber hinter dem Satz „Die Cloud oder ich!“, stecken keine rational-technischen Bedenken, sondern Staiger fragt sich jedes Mal: „Warum verknüpfen IT-Verantwortliche heute noch ihre eigene Karriere mit der Migration in die Cloud?“
Aus vielen Gesprächen ergibt sich für ihn ein Muster. Drei Punkte habe er beobachtet, weshalb Public Cloud Lösungen abgelehnt werden: Angst vor Kontrollverlust oder Überforderung, Angst vor Jobverlust wegen Wegfall der Rolle und Angst vor Jobverlust wegen Versagen der IT-Funktionalität.
Dabei ist es vielmehr so, dass in seltenen Fällen Anwenderkunden technisches Personal abbauen, nur weil sie die Dienste eines Cloud-Anbieters in Anspruch nehmen. Selbst bei einem Full-Outsourcing brauchen Dienstleister Fachpersonal beim Kunden als Ansprechpartner. Eine große Welle an Entlassungen von IT-Personal bei Anwenderunternehmen, die beispielsweise Managed Services verstärkt beziehen, ist nicht festzustellen. Eher bauen Konzerne wie Microsoft oder Oracle aktuell Personal ab. Aber das tun die US-Riesen regelmäßig, es gehört offenbar zu ihrer HR-Strategie.
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