Es ist weit nach Neuland

Die GroKo und die Digitalisierung

14. November 2018, 17:47 Uhr | Lars Bube
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Jetzt aber! Die Bundesregierung sendet mit ihrer Klausur die Botschaft: Es geht endlich voran in Sachen Digitalisierung. Doch wie steht es wirklich in Bereichen, die die Bürger im Alltag spüren? Eine Bestandsaufnahme.

Die Kanzlerin hat schon mit Robotern die Ghetto-Faust geübt und über das Aus der Deutschen bei der Fußball-WM geschäkert. Mit Künstlicher Intelligenz hat Angela Merkel (CDU) eigentlich keine Berührungsängste. Trotzdem musste sie nach der holprigen Roboter-Unterhaltung im Sommer eine Gemeinsamkeit feststellen: Sie müssten wohl beide noch viel lernen. Roboter Sophia, der versucht, den Menschen zu imitieren. Doch auch die Kanzlerin und ihre Regierung beim Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Denn in vielen Bereiche ist Deutschland hier Entwicklungsland.

»Wir müssen besser und schneller in der Umsetzung unserer digitalen Vorhaben werden«, räumt Merkel im Interview mit dem Nachrichtenportal T-Online ein. Nach der Wahl 2017 hatte sie das Thema ins Kanzleramt geholt. In dem einen Jahr wurden Arbeitsgruppen, Kommissionen, ein Digitalrat und ein Digitalkabinett eingeführt. Deutschland bekam mit Dorothee Bär (CSU) eine Staatsministerin für Digitalisierung. Doch bisher gibt es wenig greifbare Ergebnisse. Seit Mittwoch sitzt das Bundeskabinett nun in Potsdam zusammen. Das Ziel: Der bisher ziemlich vagen Digitalstrategie Leben einhauchen.

Deutschland hat tatsächlich Nachholbedarf: Schon die Grundvoraussetzung - schnelles Internet - fehlt in vielen Regionen. Das ärgert nicht nur Familien, die zuhause keine Filme streamen können. Die mittelständische Wirtschaft in bestimmten Regionen fällt zurück, weil Unternehmen mit schwacher Internetverbindung weniger effektiv arbeiten. Bei der digitalen Verwaltung ist nicht nur Vorzeigeland Estland längst viel weiter, bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz machen China und die USA Deutschland was vor - und das, obwohl die Grundlagenforschung hierzulande Top-Ergebnisse bringt.


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  2. Die größten digitalen Baustellen
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