Covid-19 als Innovationstreiber

Digitalisierung: Auf die Größe kommt es an

5. August 2020, 13:04 Uhr | Lars Bube
Trotz der positiven Erfahrungen in den letzten Monaten befürchten noch immer viele Verantwortliche, dass sich ihre Mitarbeiter im Home Office einen faulen Lenz machen – gerade in kleineren Unternehmen.
© GVS - AdobeStock

Die Corona-Pandemie beschleunigt den digitalen Wandel in der deutschen Wirtschaft. Allerdings gibt es dabei deutliche Unterschiede, insbesondere in Abhängigkeit von der Größe der Unternehmen. Zudem bleibt fraglich, wie nachhaltig die Veränderungen sind.

Der digitale Wandel hat in Deutschland durch die Covid-19-Pandemie einen erheblichen Schub bekommen. In besonderem Maße gilt das für alle Bereiche, die von den Kontaktbeschränkungen betroffen waren oder noch immer sind. Mit am deutlichsten sichtbar werden die Veränderungen dementsprechend rund um das Thema Homeoffice und die nachgelagerten Bereiche wie Videokonferenzen und Kollaborationslösungen. Doch wie weitreichend und nachhaltig sind die Veränderungen wirklich und wie groß sind die Unterschiede hinsichtlich der neuen Arbeitswelten? Um das herauszufinden, hat das Ifo-Institut im Auftrag des Dienstleisters Randstad rund 800 Personalleiter von Unternehmen verschiedener Größen und Branchen zu den Veränderungen der letzten Monate befragt.

Demnach konnten hierzulande vor dem Ausbruch des Virus 39 Prozent der Mitarbeiter zumindest teilweise von zuhause arbeiten. Dieser Anteil ist inzwischen auf 61 Prozent angewachsen. Mag das gerade für unsere in dieser Hinsicht noch relativ rückständige Nation zwar ein großer Fortschritt sein, zeigt die Befragung gleichzeitig aber auch, dass die Unternehmen hier insgesamt weiterhin recht konservativ agieren. Denn theoretisch könnten nach den Angaben der Personaler sogar bis zu 80 Prozent ihrer Mitarbeiter zumindest Teile ihrer Arbeit auch problemlos zuhause erledigen. Das zeigt einmal mehr, dass es weniger technische Faktoren sind, die das Homeoffice und die digitale Zusammenarbeit ausbremsen, als vielmehr das noch immer vorhandene Misstrauen der Führungskräfte gegenüber ihren Mitarbeitern.

Damit wird der Wandel auch nur bedingt nachhaltig sein. Zwar haben 23 Prozent der Unternehmen aufgrund der aktuellen Gegebenheiten neue Tools zur digitalen Kommunikation eingeführt und weitere 36 Prozent deren Nutzung intensiviert und damit die Grundlagen für mehr Heimarbeit geschaffen oder ausgebaut. Allerdings plant nur knapp die Hälfte (47%) der Firmen, das Homeoffice-Angebot auch über die Pandemie hinaus dauerhaft auszubauen. Etwas größer dürften die Auswirkungen auf Dienstreisen, Messen und Veranstaltungen sein. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Unternehmen wollen künftig sowohl intern als auch extern vermehrt auf virtuelle Konferenzen statt auf physische Meetings setzen.

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