Nichts geht über eine »richtige« Messe, wie sie SAP-Anwender aus Pre-Corona-Zeiten schätzen. Daher fällt das Treffen der SAP-Community im Oktober in Leipzig aus. Es gibt aber auch noch einen anderen Grund für die Absage.
Der Jahreskongress der DSAP ist für SAP-Anwender in Deutschland stets ein großes Ereignis. Auch wenn der Schulterschluss mit Hersteller SAP bei diesem Branchentreffen meist eng ist, kommt doch immer auch Kritik seitens der Anwender zur Sprache. In diesem Jahr aber wird der Dialog mit SAP erst einmal nicht auf einem Jahreskongress fortgeführt. Das vom 13. bis 15. Oktober geplante Event hat die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Man zeige damit gegenüber Besuchern und Ausstellern Verantwortung, sagt Geschäftsführer Mario Günter.
»Insgesamt ist die Verunsicherung in der Community groß und somit das Umfeld zur Durchführung des Kongresses in diesem Jahr nicht gegeben«. Das hätten Günter andere DSAG-Funktionsträger, Mitglieder und Partner gespiegelt. Viele Interessierte hätten auch gar nicht nach Leipzig kommen können. Noch immer herrscht ein Dienstreiseverbot bei vielen Unternehmen, ein Ende der Reisesperren ist oft noch nicht festgelegt.
Zudem fremdelt die DSAG mit Alternativen oder besser gesagt: mit der einzigen Alternative in dieser immer noch virtuellen Pandemie: Einem Online-Kongress. »Der direkte Austausch vor Ort und das persönliche Netzwerken macht den DSAG-Jahreskongress zu etwas Besonderem«, sagt Günter. Mit einem rein virtuellen Angebot könne man »diesen Mehrwert nicht in gleicher Qualität bieten«.
Gleichwohl gäbe es in der DSAG-Gemeinschaft einen »großen Informationsbedarf«. Dem will die DSAG auch nachkommen – und zwar mit einem neuen Format, das in der gleichen Woche des nun abgesagten Kongresses stattfinden soll. Details dazu nennt Günter noch keine.