X-Data und Experience Management

Easy Software macht Begeisterung messbar

2. Oktober 2019, 9:22 Uhr | Martin Fryba
Begeisterte Mitarbeiter sollen künftig Teil des Stakeholder Values werden, wie hier bei Easy Software
© ICT CHANNEL

Shareholder Value ist tot, es lebe Stakeholder Value: Moderne Unternehmensführung will aus allen Betroffenen Beteiligte machen. Dafür kann man gar nicht genug Daten aus diversen Quellen in einer XM-Plattform zusammenführen. Aber bevor gesammelt und analysiert wird, darf der CEO in seinem Geld-Gehirn einen Schalter umlegen.

»Wenn wir heute über Digitalisierung reden, reden wird über 5G. Das ist definitiv zu wenig«, Dieter Weißhaar, CEO Easy Software
»Wenn wir heute über Digitalisierung reden, reden wird über 5G. Das ist definitiv zu wenig«, Dieter Weißhaar, CEO Easy Software
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Man mag an diesen Kulturwandel gar nicht recht glauben, weil CEOs schon so vielen Moden einer richtigen Unternehmensführung gefolgt sind, je nachdem, was gerade ein Spitzenökonom verkündet hatte, dessen Lehren alsbald zum Kanon in Harvard zählen. Shareholder Value soll also out sein. In einer spektakulären zweiseitige Anzeige im Wall Street Journal verpflichten sich rund 200 US-amerikanische Konzerneliten zum neuen Prinzip eines Stakeholder Value, zur Fairness gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Lieferanten, im Prinzip zu allen, auch Bürgern, dem Staat. Und, klar, weiterhin auch zu den Eigentümern, sprich Aktionären, aber eben nicht mehr ausschließlich. Zu den Unterzeichnern gehören die Chefs unter anderem von Amazon, Apple, SAP und Siemens. Nicht mehr allein der Aktienkurs und Gewinnmaximierung sollen zählen, sondern die Bedürfnisse vieler »Anspruchsgruppen« – neudeutsch Stakeholder – müssen sich in den Zielen heutiger Unternehmensführung widerspiegeln.

Müllhaufen der Geschichte
Neuland ist dieser ganzheitliche Blick auf die Wirtschaft freilich nicht. Viele Inhaber geführten Mittelstandsunternehmen und Genossenschaften in Deutschland werden sich wundern, dass so etwas wie eine erweiterte Verantwortung jenseits harter Bilanzkennzahlen nun auch CEOs börsennotierter Konzerne zu erkennen beginnen – vorerst verkündet auf dem Papier einer renommierten Tageszeitung.

Ob hier in den USA eine nach früheren Lehren ausschließlich dem Wohle der Aktionäre verpflichtete »ganze Managergeneration« tatsächlich ein »Mantra auf den Müllhaufen der Geschichte wirft« (Der Spiegel) oder vielmehr einige Spitzenmanager glauben, mit Stakeholder Value regulatorischem und gesellschaftlichem Druck zuvorzukommen, sei dahingestellt. Man wird ihre wie auch immer weit gefassten, wertegeleiteten Ziele an den Resultaten messen müssen und nicht mehr ausschließlich am Aktienkurs und Börsenwert.

Wird Amazon seine Lieferanten also künftig fair behandeln (CRN deckte 2017 das Gegenteil auf), die den Etailer mit ihren Produkten schließlich zum weltgrößten Online-Kaufhaus gemacht haben? Werden deutsche Autohersteller, die mit zweistelligen Milliardenaufträgen winken, asiatische Batteriefertiger nicht mehr als Bittsteller von oben herab ansehen, sondern sie als strategische, systemrelevante Partner begreifen, deren Ansprüche in einer global vernetzten Wertschöpfungskette künftig berücksichtigt werden sollen?

»In einem unternehmerischen Ökosystem nehmen alle Stakeholder Einfluss auf den Geschäftserfolg und erwarten – zu Recht übrigens –, dass sie wertgeschätzt und entsprechend ihren Bedürfnissen behandelt werden«, sagt Dieter Weißhaar, CEO von Easy Software. Soviel zur Theorie aus makroökonomischer Vogelperspektive.


  1. Easy Software macht Begeisterung messbar
  2. Bauchgefühl ersetzt (noch) valide Daten
  3. Leuchtturmprojekt

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