Voice-over-IP/Messaging

EBay macht Weg für Verkauf von Skype frei

9. November 2009, 9:38 Uhr | Bernd Reder
Wieder mit im Boot: Niklas Zennström und Janus Friis, die Gründer von Skype, haben sich wieder mit 14 Prozent an der Firma beteiligt.

Ein Kompromiss zwischen EBay und den beiden Gründern von Skype ermöglicht nun den Verkauf des VoIP- und Messaging-Dienstes. Niklas Zennström und JanusFriis kaufen sich mit 14 Prozent in das Konsortium ein, das Skype übernehmen möchte.

Das Gefeilsche um Skype scheint zu Ende zu sein. Wie bereits berichtet (siehe Hickhack um Skype …), wollten die Gründer von Skype, Niklas Zennström und Janus Friis, verhindern, dass der E-Tailer EBay die Firma an eine Gruppe von Investoren und um die Venture-Capital-Firmen Index Ventures und Silver Lake verkauft.

Nun haben sich beide Seiten auf folgenden Deal verständigt: Zennström und Friis werden zu der Investorengruppe stoßen und 14 Prozent an Skype übernehmen. Zudem wurden die beiden mit Sitzen im Aufsichtsrat des VoIP- und Messaging-Spezialisten bedacht.

Damit dürfte auch ein juristischer Streit zwischen EBay und Zenntröm/Friis zu Ende gehen. Die beiden behaupten, dass sie immer noch die Rechte an der Kerntechnologie besitzen, auf der Skype aufsetzt. EBay habe diese unrechtmäßig genutzt – eine interessante Argumentation. Durch die Übereinkunft zwischen EBay beziehungsweise Skype auf der einen Seite, und den Unternehmen Joost und Joltd von Zennström und Friis auf der anderen wurde auch dieses Problem gelöst.

Explosive Mischung

Die neue Konstellation sieht folgendermaßen aus: Die Investorengruppe hält 56 Prozent der Anteile an Skype, EBay behält 30 Prozent und Zennström/Friis sind, wie erwähnt, mit 14 Prozent vertreten. EBay erhält aus dem Verkauf der Anteile rund 1,9 Milliarden Dollar in Bar. Der gesamte Deal hat ein Volumen von 2,75 Milliarden Dollar.

Allerdings birgt auch die neue Konstellation erhebliches Konfliktpotenzial. So ist mit Mike Volpi von Index Ventures ein ehemaliger Partner von Friis und Zennström mit im Boot. Volpi war Chairman von Joost, einem Web-TV-Service, den die Skype-Gründer nach dem Verkauf ihres Unternehmens starteten.

Die Zusammenarbeit der drei endete im Streit. Unter anderem wurde Volpi vorgeworfen, er habe technische Details der Global-Index-Software gestohlen, auf der Skype beruht. Ob sich die verfeindeten Parteien nun auf eine Vernunftehe verständigen können, muss sich erst noch zeigen.


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