Managed Services im Franchisesystem

Einsnulleins: Expansion aus dem IT-Labor heraus

4. September 2020, 11:39 Uhr | Martin Fryba
»Für uns ist eine IT nur dann gut, wenn Sie sie nicht bemerken. Weil sie dann einfach funktioniert!« sagt der neue Einsnulleins-Filialist in Berlin, Carsten Vossel
© Einsnulleins/Berlin

IT-Services zu Festpreisen, ohne »IT-Kauderwelsch«, wie Carsten Vossel sagt, und das im bundesweiten Filial- und Franchisesystem: Sieben Jahre haben sie bei Synaxon im »Labor« getüftelt. Nun startet in Berlin bereits Filiale Nummer fünf.

Forscher statt Vorstand? Synaxon-Chef Frank Roebers ist beides – und mehr noch: durchaus auch ein Anarchist, wenn er IT-Unternehmen rät, das eigene Unternehmen, respektive Geschäftsmodell »in die Luft zu sprengen«. Revolution statt Evolution also - angesichts knallhartem, wenig lukrativem Filialgeschäft mit austauschbarer Hardware,  wie ihn PC-Spezialist-Händler zu spüren bekommen? Klares Jein. Roebers kennt die kritischen Stimmen der Synaxon-Partner, die partout nicht einsehen, sich als Sprengmeister ausbilden zu lassen. IT-Dienstleistungen zu überaus günstigen Festpreisen haben die Franchise-Nehmer von PC-Spezialist dennoch in ihr Angebot aufgenommen und sind damit bei Privatkunden nicht schlecht gefahren. Und Systemhäuser?


Für verrückt erklärt
Die haben 2015 Frank Weber noch für verrückt erklärt, als der Geschäftsführer der Synaxon-Tochter Einsnulleins  von bereits 1.000 installierten Workstations bei Kunden berichtete, die für das neue Hardware-Mietmodell einschließlich Managed Services 69 Euro pro Gerät und Monat bezahlt hatten. Seit 2013 tüftelten Weber und Roebers im »Laborbetrieb« der Einsnulleins  an technischen, personellen und  vertrieblichen Konzepten, wie man IT-Dienstleistungen für Businesskunden umsetzen und in die Fläche bringen kann.  Nur nicht ausruhen auf den Erfolgen der Vergangenheit, sondern wach und hungrig auf Neues bleiben.


Und noch einen Vorbehalt galt zum Anfang auszuräumen: Macht da jemand, der mit zahlreichen Fachhändlern unter diversen Marken den Kooperationsverbund Synaxon geschmiedet hatte, nun der eigenen Verbundklientel am Ende noch Konkurrenz? Durchaus. Aber: McDonalds hätte die Idee vom Schnellrestaurant niemals global ausrollen können, wären die Brüder Richard und Maurice McDonalds nicht selbst am Grill gestanden und hätten sie sich nicht für drei Monate eingesperrt, um mit ihrem revolutionären »Speedee Service System« eine neue - nun ja - Ess»kultur« zu erfinden und später mit Franchisenehmern weltweit zu expandiert.


Klein, begrenzt und ängstlich denken, jemand könnte einem etwas wegnehmen, ist Roebers Sache nie gewesen. Er kennt freilich solche Befindlichkeiten auch bei seinen Verbundmitgliedern. Sie werden weniger, je mehr neue Franchisenehmer mit Einsnulleins auf die dritte Welle der IT-Evolution setzen – und erfolgreich werden, so das Kalkül von Roebers.


Einsnulleins in Berlin
Auf Erfolg mit einer neuen und nun ausgereiften Idee hofft Carsten Vossel. Vor 25 Jahren gründete er nach seinem Studium das IT-Unternehmen CCVOSSEL GmbH. Nun sei es an der Zeit »für ein weiteres Kapitel«. Vossel ist seit September Franchisenehmer Nummer fünf der Einsnulleins in Berlin. Im schicken Prenzlauer Berg werden der neue Geschäftsführer dort und sein noch kleines Team auf Kunden treffen, die für guten und zuverlässigen IT-Service auch etwas hinlegen können und wollen.


»Obwohl das Team also noch so klein ist, fehlt es ihm dennoch nicht an Manneskraft und Expertise«, heißt es auf der zentralen Einsnulleins-Webseite, über die man zu Vossels Standort weitergeleitet wird. 1st und 2nd Level Support stellt die Einsnulleins-Zentrale in Schloß Holte-Stukenbrock bereit, ebenso wie das Marketing. Eine gemeinsame Webseite als Anlaufstelle für die lokalen Händler, um gefunden zu werden, ist essenziell.


Vossel kann sich ganz darauf konzentrieren, mit »Kunden auf Augenhöhe zu kommunizieren und ihnen das IT-Kauderwelsch zu ersparen«. Von der Ausstattung bis zur fortlaufenden Betreuung der IT will er Kunden zur Seite stehen. Die Klientel kennt, schätzt und nutzt fleißig allerlei Dienste, die sofort zur Verfügung stehen, monatlich abgerechnet und gekündigt werden können. Risiko also gleich null.


»Lassen Sie uns gemeinsam etwas bewegen und die IT Ihres Unternehmens unschlagbar machen«, wirbt der neue Einsnulleins-Pionier in der Bundeshauptstadt. Dass aus seinem zweiten Standbein etwas Größeres werden kann, ist durchaus möglich.  Unternehmen mit zehn bis 250 PC-Arbeitsplätzen haben Einsnulleins-Fachhändler im Auge. Es ist das Gros der deutschen Wirtschaft, deren Inhaber und Geschäftsführer man in Metropolen mit einem neuen Shop-Konzept ohne überladene Regale mit Hardware finden kann.

 

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