Trotz horrender Verluste

Erfolgreicher Börsenstart für Palantir

2. Oktober 2020, 13:43 Uhr | Lars Bube
© Palantir

Der Big-Data-Spezialist Palantir ist mit ordentlichen Kurszuwächsen an der Börse gestartet – auch wenn keiner so recht weiß, warum und um was sich die Anleger hier überhaupt reißen.

Palantir hat seinen Börsenstart erfolgreich gemeistert. Mit einem Einstandskurs von 10 Dollar wurde rund ein Drittel mehr erzielt, als mit dem Referenzpreis von 7,25 Dollar erwartet worden war. Insgesamt wird das US-Unternehmen damit von den Anlegern mit gut 17 Milliarden Dollar bewertet. Dabei schreibt der 2004 unter Mitwirkung des deutsche Tech-Milliardärs Peter Thiel gegründete Big-Data-Spezialist durchwegs hohe Verluste. Im vergangenen Jahr lag das Minus bei fast 600 Millionen US-Dollar und damit fast ähnlich hoch wie der Umsatz (743 Millionen Dollar). Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Palantir mit einem Wachstum von 40 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar.

Die Lösungen von Palantir gelten als exzellent darin, Zusammenhänge in großen Mengen unstrukturierten Daten zu erkennen und nutzbar zu machen. Allerdings erfordern sie eine vergleichsweise zeitaufwendige Vorarbeit und Implementierung. Dadurch ist auch die Skalierbarkeit deutlich geringer als bei anderen Softwareprodukten. Zudem sind viele Kunden ob der Nähe zu den US-Behörden skeptisch, inwieweit sie Palantir ihre Daten anvertrauen können.

Das Unternehmen, dessen Name aus Tolkiens Herr der Ringe Saga entlehnt ist, umweht der Hauch des Geheimnisvollen. Das rührt einerseits daher, dass es sich selbst sehr diskret hinsichtlich seiner Lösungen, Aktivitäten und Kunden gibt. Andererseits gehören zu den Kunden eben auch zahlreiche Regierungen, Geheimdienste, Militärs und Behörden. So setzen in Deutschland etwa Sicherheitsbehörden in Nordrhein-Westfalen und Hessen auf Palantir-Software, um damit beispielsweise effizienter gegen islamistischen Terrorismus sowie organisierte Kriminalität ermitteln und vorgehen zu können. Aber auch der europäische Luftfahrtkonzern Airbus und der Pharma-Riese Merck gehören zu den Kunden.

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