CRN-Interview zu gebrauchter Software

»Es gibt sehr wohl nicht bestandene Audits«

16. März 2018, 14:18 Uhr | Lars Bube
Boris Vöge, Chef von Preo und li-x, sieht in der vollständigen Offenlegung die beste Absicherung für alle Beteiligten
© Preo

Im Interview mit CRN erläutert li-x-Chef Boris Vöge die großen Vorteile von gebrauchter Software für Reseller und ihre Kunden. Gleichzeitig warnt er vor einer allzu blauäugigen Geiz-ist-geil-Strategie im Einkauf, die schnell zu ernsthaften Problemen führen kann.

CRN: Herr Vöge, wie gut wird die Handelsplattform li-x inzwischen von Händlern angenommen und wie viele Partner im Fachhandel und Systemhausgeschäft haben Sie in etwa?
Boris Vöge: li-x hat sich in den letzten vier Jahren als Reseller Plattform für gebrauchte Software im deutschsprachigen Raum etabliert. Von den heute ca. 4.000 Accounts sind ein Großteil Reseller, die li-x als Distributor für gebrauchte Software nutzen. Die Umsätze haben sich jährlich jeweils verdoppelt und sind heute siebenstellig. Auf dieses 100 Prozent Wachstum pro Jahr sind wir stolz. Es zeigt uns, dass Reseller die Qualität transparenter Gebrauchtsoftware mit Herkunftsnachweis für Ihre Kundenprojekte erkennen und schätzen.

CRN: Welche Arten von Lizenzen bieten Sie an und gibt es für Sie auch absolute No-Gos?
Vöge: Auf li-x werden fast ausnahmslos Lizenzen aus Volumenverträgen gehandelt. Ein sehr geringer Anteil stellen CAD und andere Einzelplatz-Lizenzen dar, die datenträgerbasiert sind. Klassisch werden vorrangig Microsoft sowie Adobe Lizenzen gehandelt.
Wir versprechen unseren Kunden, dass die auf li-x gehandelten Lizenzen jedes Audit positiv passieren. Dazu ist es notwendig, dass die in der EU geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu 100 Prozent eingehalten werden. Jede Lizenz muss unsere Prüfungen bestehen, bevor sie auf li-x gehandelt wird. Lizenzen, die im Rahmen unserer Prüfungen durchfallen – also die von Ihnen benannten No-Gos – sind Lizenzen, die sich nicht in der EU erschöpft haben und damit die EuGH Vorgaben nicht erfüllen.
Auch EDU-Lizenzen, die von einigen Anbietern gebrauchter Software als neue Lizenz genau dann erworben werden, wenn eine Kundenbestellung eingeht und einfach zum dreifachen Preis an ahnungslose Reseller weiterverkauft werden, fallen bei li-x durch.

CRN: Wie kommt es, dass trotz der Millionen überschüssigen Lizenzen in Europa laut einigen Mitbewerbern noch immer ein Engpass auf der Einkaufsseite besteht?
Vöge: Einen Engpass an gebrauchter Software kann ich nicht bestätigen. Zwar steigt die Nachfrage konstant an, jedoch werden auch zunehmend ungenutzte Lizenzen verkauft. In meinen Augen ist der Markt für Gebrauchtsoftware etabliert und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage relativ ausgeglichen.


  1. »Es gibt sehr wohl nicht bestandene Audits«
  2. Angebot und Nachfrage
  3. Bis zu 80 Prozent Ersparnis
  4. Transparenz und Audit-Sicherheit
  5. Hersteller wenig kooperativ

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