HPE und Private Cloud as a Service

»Firmen wollen Herr im eigenen Hause bleiben«

16. April 2021, 13:25 Uhr | Martin Fryba
Uli Seibold, HPE Greenlake-Chef in DACH: »Der Schlüssel zur Erhöhung des Cloud-Nutzungsgrads sind die eigenen Rechenzentren der Firmen«
© HPE

Das eigene Rechenzentrum ist kein Auslaufmodell, HPE sieht vielmehr das Gegenteil bestätigt. Warum Greenlake-Chef Uli Seibold erst blass und dann doch wieder Farbe bekommen hat, als er vom Strategieschwenk bei AWS hörte.

Nicht jedes Unternehmen will seine komplette IT in die Clouds der Hyperscaler migrieren. Infrastrukturen großer wie kleiner Firmen sind eine komplexe Architektur, die Workloads aus vielen Quellen diverser Provenienz verbinden. Ob Dell, Cisco, Fujitsu und ganz besonders HPE: auf jeder ihrer Partnerkonferenz in den letzten Jahren wurden Multi- und Hybrid-Cloud-Umgebungen zum Standard jetzt und in Zukunft ausgerufen. So wurden und werden auch die Partner der traditionellen Hardwarehersteller auf ihre wichtige Bedeutung eingeschworen, möglichst viele X-as-a-Service-Angebote der Industrie zu Gesamtlösungen bei ihren Kunden zu bauen und sie beispielsweile in  Managed Service-Angebote zu paketieren.

Ob die Dienste auf Servern in kundeneigenen oder den Rechenzentren der Dienstleister gehostet werden, sollte keine Rolle spielen - solange jedenfalls die Workloads nicht überwiegend oder ausschließlich in den Datacentern von AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure verarbeitet werden. Und das sollten sie keinesfalls, wenn Anwender »Herr im eigenen Hause bleiben« wollen. Und das wollen sie auf jeden Fall, sagt Uli Seibold, DACH-Chef bei HPE Greenlake.


Private Cloud bevorzugt
Laut einer von HPE beauftragte Umfrage unter rund 800 Führungskräften in Deutschland wollen Firmen hierzulande die Cloud-Kontrolle nicht aus der Hand geben, bezieht sich der Hersteller auf die Ergebnisse einer Yougov-Studie. Für sie kämen demnach keine Public Cloud und somit auch keine Angebote großer Hyperscaler in Frage. Es gäbe eine »klare Präferenz für private Clouds, die von den Firmen selbst oder exklusiv für sie betrieben werden«. Corona habe die Cloud-Nutzung nochmals beschleunigt, heißt es in der Studie: 44 Prozent setzen heute mehr Cloud-Dienste ein als zu Beginn der Pandemie. Knapp mehr als die Hälfte würden ausschließlich oder vorwiegen die Private Cloud bevorzugen.

Lediglich ein Siebtel der Befragten favorisiere ausschließlich das Public-Cloud-Modell. 27 Prozent fahren ein Mischkonzept. »Deutsche Firmen wollen Herr im eigenen Hause bleiben«, sagt Seibold und holt zu einer gewagten Interpretation aus: »Der Schlüssel zur Erhöhung des Cloud-Nutzungsgrads sind die eigenen Rechenzentren der Firmen« (die auch von Partnern betrieben werden können).

Vorbehalte gegen Public Cloud
Abgesehen von Branchen, die aus regulatorischen Gründen ohnehin auf eigene Datacenter setzen müssen, dürften Hyperscaler mit jeder Menge auch deutscher Konzerne als Referenzkunden kontern, die ohne ihre mächtigen Plattformen niemals in so kurzer Zeit in die Cloud hätten migrieren können. Hätten AWS und Google eine Studie beauftragt, so würden die Ängste der IT-Entscheider vor Kontrollverlust, Verlust digitaler Souveränität und Compliance-Problemen wohl unter den Tisch fallen. Bei der Yougov-Umfrage jedenfalls sind das die wesentlichen Punkte, warum CEOs und CIOs der Public Cloud zwiespältig gegenüber stehen und der Private Cloud den Vorzug geben.


Eine solche schwarz-weiß-Einteilung indes spiegelt die Realität nicht wider. HPE hat die Hybrid Cloud schließlich seit langem schon als die dominante Cloud-Architektur identifiziert, die jüngsten Zahlen mit einer 60-prozentigen Präferenz für eine Kombination aus Public und Private Cloud bestätigt diese Einschätzung einmal mehr. Und sie wird sogar von AWS geteilt.

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