Betriebssystem: Linux

First-Look-Test: Ubuntu 8.04 »Hardy Heron«

3. Juni 2008, 13:01 Uhr | Andreas Stolzenberger

Kleine Detailverbesserungen und ein großer Performance-Schub dominieren die Long-Term-Support-Version des Linux-Desktops Ubuntu 8.04.

Alle zwei Jahre veröffentlicht das Ubuntu-Team eine Linux-Version, die drei Jahre lang mit Updates versehen wird. Beim Server beträgt der Support-Zeitraum sogar fünf Jahre. Nach Ubuntu 6.06 LTS ist nun die Ubuntu-Version 8.04 mit dem Codenamen »Hardy Heron« (kühner Reiher) an der Reihe.


Ubuntu 8.04 arbeitet deutlich flotter und bietet
eine bessere Hardware-Unterstützung.

Gegenüber dem direkten Vorgänger 7.10 hat sich auf den ersten Blick nicht viel verändert. Das Grundgerüst der auf Debian und Gnome basierenden Distribution bleibt gleich. Dafür gibt es bei vielen Software-Paketen neue Versionen, beispielsweise Open-Office 2.4 und Firefox 3. Allerdings haben die Browser-Macher das dritte Release noch nicht ganz fertig, so dass Ubuntu eine Beta-Version ausliefert.

Bessere Hardware-Unterstützung

Bei der Installation von 8.04 fällt auf, dass Ubuntu die Integration kommerzieller Treiber verbessert hat. Für Grafikkarten von ATI, Nvidia oder WLAN-Adapter verschiedener Hersteller offeriert das Setup die passende Unterstützung.

Etliche Systemeinstellungen kann der Benutzer nun ohne Root-Authentifizierung zumindest einsehen. Über einen »Entsperren«-Knopf meldet sich dann der Verwalter an und nimmt Änderungen vor. Zwischen 32- und 64-Bit-Plattform sind nun keine funktionellen Unterschiede mehr festzustellen.

Auf gleicher Hardware wirkt die 8.04-Installation subjektiv um gut 30 Prozent schneller als der Vorgänger 7.10. Auch die Startzeit des Rechners ist spürbar kürzer geworden.

Aufpassen muss der Nutzer allerdings noch mit kommerziellen Anwendungen. Vmware-Workstation 6.0.3 beispielsweise funktioniert nicht unter Hardy. Im Internet gibt es zwar einen Patch, dabei handelt es sich aber um keine offiziellen Modifikationen von Vmware.

Fazit

Ubuntu 8.04 verzichtet auf große Änderungen am Benutzerinterface und verbessert dafür die Performance und Benutzbarkeit. Daran sollte sich Microsoft mal ein Beispiel nehmen.

Auch das Update von 7.10 auf 8.04 klappt auf mehreren Testsystemen ohne Probleme. Die Anwender kommerzieller Programme sollten vor dem Umstieg allerdings noch abwarten, bis der Anbieter der entsprechenden Anwendung diese für Ubuntu 8.04 freigegeben


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