IT-Expertennetzwerk Kiwiko

Frischer Wind im Systemhaus-Business

27. Juni 2022, 11:47 Uhr | Martin Fryba
Der neue Kiwiko-Aufsichtsrat: AR-Chef Andreas Schober von Aconitas (Mitte), Pierre Roth von Bohnen IT (links) und Sascha Kraft von Delta Systemtechnik (rechts), eingerahmt von den wiederbestätigten Vorständen Matthias Jablonski (ganz links) und Jan Bindig (ganz rechts)
© Kiwiko

Dass der Kooperationsgedanke einst elementar für Systemhäuser wird, konnte man vor sechs Jahren bei der Gründung von Kiwiko so nicht ahnen. Die Genossen und Vorstände sprühen förmlich vor Ideen, nun wird Phase zwei gezündet und das Netzwerk ausgebaut.

Günstig im Verbund einkaufen, verbilligte Konditionen bei diversen Rahmenverträgen ausnützen, sich ab und zu austauschen, ansonsten macht jedes Mitglied so sein Ding: so funktionierten lange Zeit Kooperationen. Doch je komplexer IT wurde, je schneller sich Technologie „dreht“ und neue Geschäftsmodelle alte ablösen, beziehungsweise ergänzen, desto mehr verschob sich auch der Fokus von Systemhausverbänden. Der Austausch von Know-how wurde wichtiger, genauso wie das Spezialwissen unter den Mitgliedern heute tiefer und umfassender ist, das nicht jedes IT-Unternehmen vorhalten kann, auch nicht muss, wenn man sich gegenseitig im Verbund  aushilft. Dass eine Systemhaus-Genossenschaft wie Kiwiko vor sechs Jahren mit zwölf Mitgliedern startete, heute über 50 Partner zählt und die Vorstände Matthias Jablonski und Jan Binding viel Zulauf von Dienstleistern und an einer engeren Zusammenarbeit interessierte Hersteller registrieren, zeigt die steigende Wichtigkeit des Themas Vernetzung in der Systemhaus-Branche.

Zwei Amtsperioden lang haben Patrick Kruse (Netgo), Heino Deubner (Printer4you/Miete24) und Stefan Rupp (Prolan Computer) als Aufsichtsräte Kiwiko mit aufgebaut, nun nach sechs Jahren scheiden sie aus und übergeben an die neu gewählten Kontrolleure Andreas Schober (Aconitas) Pierre Roth (Bohnen IT) und Sascha Kraft (Delta Systemtechnik). Wobei die drei IT-Experten freilich mehr Macher sind, als ihnen die formale Rolle als Kontrolleure der Genossenschaft zuschreibt.

Partner für neue Geschäftsmodelle
Aufsichtsratschef Schober beispielsweise ist ein ausgesprochener Netzwerker, der regelmäßig auf vielen Branchenevents anzutreffen ist, ebenso wie seine beiden Kollegen. Alle drei verstehen ihre Rolle als aktive Schrittmacher innerhalb der Kiwiko. „Wir bieten Services an und kaufen Dienstleistungen im Netzwerk ein“, beschreibt Schober ein Grundprinzip von Kooperationen: geben und nehmen. Der neue Aufsichtsrat will Kiwiko weiter stärken. Man habe bereits mit einigen Partnern gemeinsam neue Geschäftsmodelle entwickelt, nun wolle man die Zusammenarbeit weiter ausbauen, so Schober.

Erweiterter Hersteller-Zugang
Mehr als 50 teils hoch spezialisierte Partner, beispielsweise auf Security und Microsoft: Das Kiwiko-Netzwerk hat mittlerweile eine Qualität und Quantität erreicht, so dass auch Hersteller zunehmend den Kontakt suchen. Das dürfen die Vorstände Jablonski und Bindig als Wertschätzung ihrer Arbeit sehen, die freilich genau wissen, wie wichtig eine ausgewogene Balance zwischen den Interessen der Partner nach gegenseitigem Austausch und der Hersteller ist, die Vermarktungschancen über ein wachsendes Partnernetzwerk sehen und auch ergreifen wollen. Dass sie bei der Kiwiko mehr als nur Werbung für ihre Lösungen und Produkte einbringen müssen, darauf werden die Vorstände auch in der nun anstehenden Phase zwei  ihrer Expansion weiter achten. Als nächste soll nämlich ein Technologie-Programm etabliert werden, das Herstellern einen erweiterten Zugang zum Expertennetzwerk der Kiwiko bieten soll.

Auf Augenhöhe in Regionalmeetings agieren
Außerdem will Kiwiko für neue Partner eine Art Wohlfühl-Onboarding schaffen, damit sie sich möglichst schnell vernetzen und schneller Nutzen aus dem Netzwerk ziehen können. Ein Mentorenprogramm soll erst gar kein anfängliches „fremdeln“ in der Kooperation entstehen lassen, sondern von Beginn an klar machen, dass auf Augenhöhe gesprochen wird, was gegenseitiges Vertrauen fördert. Dazu soll es künftig Regionalmeetings geben. Dass es auch Trittbrettfahrer in jeder Kooperation gibt, die mehr nehmen als geben (im schlimmsten Fall erleichtern sie den Wettbewerb um Mitarbeiter), weiß Jablonski sehr gut. Die rote Karte für solche falschen Genossen hat er in seiner Brusttasche.

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