Mobile Spiele dominieren

Gaming-Markt wächst auf 222 Milliarden Dollar

27. Mai 2022, 14:01 Uhr | Lars Bube
© charnsitr - AdobeStock

Computerspiele bleiben auch nach den Pandemie-Beschränkungen schwer gefragt. Allerdings wird bereits deutlich mehr als die Hälfte des prognostizierten Umsatzes von 222 Milliarden US-Dollar auf Smartphones und Tablets erzielt, während PC- und Konsolenspiele abgehängt werden.

Die in der Pandemie entdeckte Lust am Spielen ist den Menschen auch nach dem weitgehenden Ende der Lockdowns nicht vergangen. Die Daten- und Analyseexperten von data.ai (ehemals App Annie) rechnen in ihren für den jährlichen IDC Gaming Report erstellten Prognosen für 2022 mit weltweiten Umsätzen von 222 Milliarden US-Dollar, also weiteren rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Mobile Games für Smartphones und Tablets sind sowohl das größte als auch das am stärksten zulegende Segment, die Umsätze wachsen hier 1,7 Mal schneller als der Gesamtmarkt. Alleine im ersten Quartal gaben die Nutzer für mobile Spiele auf iOS und Google Play wöchentlich 1,6 Milliarden Dollar aus, 30 Prozent mehr als noch vor der Pandemie. Der klassische Spielehandel hat davon allerdings nur vergleichsweise wenig. Denn die in diesem Jahr anfallenden Umsätze von mehr als 136 Milliarden Dollar für mobile Games werden Großteils über die Apps selbst oder die entsprechenden Stores erwirtschaftet. Damit geht ein Umsatz der 3,2 Mal größer ist als der mit Games für Spielkonsolen am Fachhandel vorbei.

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Gespielt wird inzwischen über alle Geschlechter, Generationen und Spielinteressen hinweg. Dafür sorgt neben der niedrigen Einstiegshürde der weit verbreiteten Geräte auch das extrem breite Spektrum an Spielen für jeden Geschmack und jede Nutzungssituation – vom kurzweiligen Zeitvertreib bis hin zu anspruchsvollen und grafisch aufwendigen Multiplayer-Games. Trotz des enormen Umsatzwachstums bleibt allerdings das Free-to-Play-Konzept der wichtigste Treiber, immer häufiger in Verbindung mit Ingame-Werbung. Laut IDC nehmen drei Viertel der Nutzer lieber Werbung im Austausch für kostenlose Inhalte und Dienste in Kauf, als für die Apps zu bezahlen. Gleichzeitig sorgen sich jedoch immer mehr Spieler um den Datenschutz. Zudem gibt es hinsichtlich der Zahlungswilligkeit deutliche Unterschiede in den Generationen der Spieler. Je jünger diese sind, desto mehr Geld sind sie bereit in die digitalen Spielwelten zu investieren. Waren die eher von der jungen Generation Z genutzten Spiele in Deutschland etwa vor zwei Jahren noch für 35 Prozent des Umsatzes verantwortlich, sind es inzwischen schon 54 Prozent.

Ein interessanter Nebenaspekt der Auswertung bezieht sich auf die Lage in Osteuropa, wo der Krieg in der Ukraine und die deshalb verhängten Sanktionen gegen Russland deutliche Auswirkungen auf den Markt für Spiele-Apps haben. Sowohl die Anzahl der Downloads von Mobile Games als auch das dafür ausgegebene Geld sind im März und April 2022 zurückgegangen. Am deutlichsten war der Einbruch in Russland, wo Google und Apple die Zahlungsabwicklung eingefroren haben. Dadurch sank der Anteil Russlands an den Konsumausgaben für Spiele in Osteuropa im April von 50 auf 10 Prozent.


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