Client-Betriebssysteme: Windows XP / Windows 7

Gartner: Wie sich Probleme bei der Umstellung auf Windows 7 vermeiden lassen

27. März 2009, 16:03 Uhr | Bernd Reder
Viele Unternehmen wollen direkt von Windows XP zu Windows 7migrieren.

Viele Unternehmen wollen ihre Rechner direkt von Windows XP auf Windows 7 umstellen und das ungeliebte Windows Vista auslassen. Doch diese Taktik ist nicht ohne Risiko, wie die Beratungsgesellschaft Gartner feststellt.

Die Supportzyklen eine neuen Windows-Version laut Gartner
Die Supportzyklen eine neuen Windows-Version laut Gartner

Der »Release Candidate« von Windows 7 soll nach Informationen, die auf Microsoft Tech Net aufgetaucht sind, im Mai fertiggestellt werden (siehe unseren Beitrag). Bis die endgültige Version des neuen Betriebssystems von Microsoft verfügbar ist, dürften dann nochmals etwa fünf Monate ins Land gehen. Fest steht, dass sich der Hersteller das Vorweihnachtsgeschäft nicht entgehen lassen wird.

Dass Windows 7 etwas früher auf der Bildfläche erscheint, als dies Microsoft ursprünglich angekündigt hatte, hat viele private und gewerbliche PC-Nutzer dazu bewogen, an XP festzuhalten und direkt auf Windows 7 umzustellen. Wer das tut, sollte jedoch nach Ansicht der Gartner-Analysten Michael A. Silver und Stephen Kleynhans mehrere Punkte berücksichtigen:

1. Support für XP-Anwendungen wird eingeschränkt

Ein Faktor ist, dass Softwarenanbieter früher als Microsoft den Support für Windows XP reduzieren oder ganz einstellen werden. Microsoft liefert noch bis zum 14. April 2014 Sicherheits-Patches.

Dagegen geht Gartner davon aus, dass die meisten Independent-Software-Vendors (ISVs) bereits ab 2010 den Support für XP einschränken und bis Ende 2012 weitgehend einstellen. Die Migration von XP auf Windows 7 sollte somit spätestens 2012 abgeschlossen sein, besser etwas früher.

2. Windows-7-Anwendungen stehen erst 2011 auf breiter Basis zur Verfügung

Anwender sollten berücksichtigen, dass ihre Softwarelieferanten erst circa 12 bis 18 Monate nach Erscheinen der finalen Version Windows 7 unterstützen werden. Das gilt natürlich nicht für »Mainstream«-Anwendungen wie Virenscanner oder Office-Pakete. Aber bei speziellen Anwendungen, etwa Grafik- und Layout-Programmen oder speziellen Datenbank-Applikationen, kann es durchaus so lange dauern.

Daher sollten Unternehmen Windows 7 frühestens in der ersten Jahreshälfte 2011 implementieren. Die Zeit bis dahin könnten die IT-Abteilungen für den Test Anwendungen und für Pilotprojekte nutzen.

3. Anwendungen, die nicht unter Vista laufen, werden auch nicht unter Windows 7 funktionieren

Windows 7 ist bekanntlich ein »aufpoliertes« Windows Vista. Gartner hat in früheren Statements stets den Standpunkt vertreten, dass Vista im Prinzip ein qualitativ gutes Betriebssystem sei.

Allerdings habe Vista einen schlechten Ruf, speziell bei Firmenanwendern. Deshalb habe sich Microsoft dazu entschlossen, um den Vista-Kern herum eine neue Software zu entwickeln. Das bedeutet jedoch, dass sich Anwender kaum Hoffnungen machen können, dass Applikationen, die mit Vista Probleme hatten, nun plötzlich unter Windows 7 funktionieren.

Der Rat: IT-Abteilungen sollten bereits jetzt damit beginnen, für das Unternehmen kritische Anwendungen mithilfe der Beta-Version von Windows 7 zu testen.

Zudem ist es angebracht, einen »Plan B« für den Fall zu entwickeln, dass die eine oder andere Applikation partout nicht Windows-7-tauglich ist. Das heißt beispielsweise, nach Produkten anderer Anbieter Ausschau zu halten oder zu prüfen, ob eine Alt-Anwendung nicht durch eine neue Version ersetzt werden kann.


  1. Gartner: Wie sich Probleme bei der Umstellung auf Windows 7 vermeiden lassen
  2. 4. Nicht notwendiger Weise warten, bis Service-Pack 1 von Windows 7 erscheint

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